berliner-verkehrsbetriebe-bieten-hheres-gehalt-nach-bvg-streik-an

Berliner Verkehrsbetriebe erhöhen Gehalt nach BVG-Streik

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben nach dem BVG-Streik der Gewerkschaft Verdi ein verbessertes Angebot vorgelegt. Anstatt der zunächst angebotenen 15 Prozent Gehaltserhöhung über die gesamte Laufzeit bis Ende 2028, bieten sie nun im Schnitt 17,6 Prozent an. Besonders die Fahrer sollen von dieser Erhöhung profitieren, wobei bereits für das laufende Jahr 11,2 Prozent mehr Lohn angeboten werden. Die BVG gab bekannt, dass die Verhandlungen als „konstruktiv“ angesehen wurden und sie der Gewerkschaft entgegengekommen seien.

Erhöhung des Monatsgehalts und Festbeträge

Die BVG plant rückwirkend zum 1. Januar 2025 einen Festbetrag von 225 Euro pro Monat zu gewähren, der in den Folgejahren um 2,5 Prozent steigen soll. Zusätzlich wurde eine Angleichung von Wechselschicht- und Fahrerzulagen auf jeweils 200 Euro monatlich angeboten, was eine Lohnsteigerung von 325 Euro pro Monat für Fahrer bedeuten würde. Die BVG spricht von einem „finanziellen Kraftakt“ und betont die Wichtigkeit der Laufzeit für die Stabilisierung des Unternehmens.

Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt äußerte sich positiv über einige Punkte des BVG-Angebots, wies jedoch darauf hin, dass beide Seiten noch weit auseinander liegen, insbesondere in Bezug auf die Vertragsdauer. Die Gewerkschaft wird nun die Rückmeldung der Beschäftigten einholen, bevor über weitere Maßnahmen entschieden wird. Ein unbefristeter Streik wurde angedroht, sollte die BVG in der nächsten Verhandlungsrunde kein akzeptables Angebot vorlegen.

Streit um Gehaltserhöhung und Laufzeit

Der Tarifstreit zwischen der BVG und Verdi dreht sich um eine monatliche Gehaltserhöhung von 750 Euro, ein 13. Monatsgehalt, sowie Zulagen für Fahrdienst und Wechselschicht in Höhe von insgesamt 500 Euro. Die BVG schätzt die Kosten dieser Forderung auf 250 Millionen Euro. Die BVG hatte in einem vorherigen Angebot 15,3 Prozent mehr Geld über eine Laufzeit von vier Jahren vorgeschlagen, während Verdi eine sofortige Gehaltserhöhung und eine Laufzeit von zwölf Monaten fordert.

Die Mitarbeiter der BVG sind unzufrieden mit der langen Laufzeit und sehen darin einen Reallohnverlust. Laut Verdi haben die Preise seit 2021 um 19 Prozent gestiegen, während die Gehälter bei der BVG nur um 4,5 Prozent erhöht wurden. Die BVG argumentiert, dass die Arbeitszeit in den letzten Jahren gesenkt wurde, was durch volle Lohnausgleiche kompensiert wurde. Zudem sieht das aktuelle Angebot eine signifikante Erhöhung der Zulagen vor.

Gewerkschaftssekretär Janine Köhler kommentierte, dass die Mitarbeiter von der Gehaltskürzung durch den Vorstand verärgert seien. Die BVG betont jedoch, dass die Mitarbeiter im Fahrdienst und Schichtdienst zusätzliches Geld erhalten würden. Die Verhandlungen zwischen BVG und Verdi sind seit über 15 Jahren nicht mehr so weit auseinander gewesen, was die Ernsthaftigkeit des aktuellen Konflikts verdeutlicht. Nach dem Montagsstreik wurde der Betrieb bei der BVG am Dienstag planmäßig wieder aufgenommen.