Der Eröffnungsabend des Berliner Theatertreffens wurde mit dem harten Stoff „Bernarda Albas Haus“ aus Hamburg eingeläutet. Eine Mutter, die ihre Töchter nach dem Tod des Vaters jahrelang einsperrt, sorgt für unheilschwangere Szenen. Die Inszenierung von Katie Mitchell vom Deutschen Schauspielhaus in Hamburg bot ein beeindruckendes Theatererlebnis.
Die Geschichte, von Federico García Lorca 1936 vollendet, handelt von einer Familie, die von Trauer und Unterdrückung geprägt ist. Die Töchter dürfen das Haus acht Jahre lang nicht verlassen, was zu Spannungen und Intrigen führt. Die düstere Atmosphäre des Stücks wurde durch die präzise Regie und die intensiven schauspielerischen Leistungen eindrucksvoll zum Leben erweckt.
Die Eröffnung des Berliner Theatertreffens markiert den Beginn einer Reihe bemerkenswerter Inszenierungen der Saison. Dabei wird deutlich, dass das Festival in diesem Jahr in einem eher düsteren Ton gehalten ist. Die Stimmung ist geprägt von Missgunst und Trostlosigkeit, die sich auch in den weiteren Aufführungen widerspiegeln.
Katie Mitchell und Alice Birch haben bereits in der Vergangenheit erfolgreich zusammengearbeitet, indem sie düstere weibliche Leidensgeschichten auf die Bühne brachten. Mit „Bernarda Albas Haus“ setzen sie erneut auf eine beklemmende Inszenierung, die durch kunstvolle Parallelmontagen und eine intensive Atmosphäre besticht. Die Schauspielerinnen tragen mit ihren eindrucksvollen Darbietungen maßgeblich zum Erfolg des Stücks bei.
Besonders hervorzuheben ist Julia Wieninger in der Rolle der Matriarchin Bernarda, die mit eiskalter Beherrschung eine Aura des Schreckens verbreitet. Die Brutalität des Patriarchats wird in ihrem Charakter deutlich, während die anderen Frauen im Haus um ihre Freiheit und Selbstbestimmung kämpfen.
Die Männer treten nur am Rande in Erscheinung, spielen jedoch eine wichtige Rolle in der Handlung. Peter, dargestellt von Joël Schnabel, ist ein zentraler Gesprächspunkt im Haus und sorgt für Konflikte zwischen den Schwestern. Die Liebesgeschichte zwischen Adele und Peter bietet einen kleinen Hoffnungsschimmer inmitten der Trostlosigkeit.
Insgesamt präsentiert sich das Berliner Theatertreffen in diesem Jahr als ein Festival der düsteren und unerbittlichen Inszenierungen. Die Eröffnung mit „Bernarda Albas Haus“ setzt den Ton für eine Spielzeit voller intensiver Theatererlebnisse. Trotz der Schwere der Stücke bleibt jedoch die Hoffnung auf ein wenig Wärme und Leichtigkeit im Verlauf des Festivals bestehen.
Mit „Bernarda Albas Haus“ hat das Berliner Theatertreffen einen eindrucksvollen Start hingelegt, der die Zuschauer in eine Welt der Trostlosigkeit und Unterdrückung entführt. Die Inszenierung von Katie Mitchell und Alice Birch zeigt eindrucksvoll, wie Theater auch die dunkelsten Seiten des Lebens beleuchten kann.