Grüne und Linke verzeichnen Anstieg der Mitgliederzahlen
In den letzten Tagen verzeichneten die Grünen und die Linke einen signifikanten Zuwachs an Mitgliedern. Die politische Geschäftsführerin der Grünen, Pegah Edalatian, gab bekannt, dass über 5.000 Mitgliedsanträge in nur 5 Tagen eingegangen seien – ein neuer Rekord. Sie führte dies auf die Zusammenarbeit von Friedrich Merz mit der AfD zurück, die viele Menschen schockiert habe.
Ähnlich äußerte sich Linken-Chefin Ines Schwerdtner, die ebenfalls eine Zunahme der Mitgliedschaftsanträge in ihrer Partei verzeichnete. Nachdem Union und AfD im Bundestag am vergangenen Mittwoch ein gemeinsames Votum abgegeben hatten, gingen innerhalb von 24 Stunden bundesweit 1.151 Anträge auf Mitgliedschaft bei der Linken ein. In den folgenden Tagen stieg diese Zahl auf knapp 5.900. Stand Montagfrüh zählte die Partei 71.277 Mitglieder, so viele wie zuletzt im Jahr 2010. Beim Parteitag am 18. Januar waren es erst 60.060.
Die Ursache für diesen Anstieg liegt in einem Antrag von Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU), der am Mittwoch im Bundestag zur Abstimmung über die Begrenzung der Migration vorgelegt wurde. Dieser erhielt eine Mehrheit, da auch die AfD zustimmte. Am Freitag scheiterte jedoch die Verabschiedung eines ähnlich ausgerichteten Gesetzes trotz der Unterstützung durch die AfD aufgrund fehlender Stimmen aus CDU/CSU und FDP.
Die übrigen Bundestagsparteien reagierten auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zunächst nicht auf die Frage nach der aktuellen Entwicklung ihrer Mitgliederzahlen. Die AfD gab jedoch bekannt, dass sie zum Stichtag 31. Dezember 2024 insgesamt 51.370 Mitglieder zählte. Im Vergleich dazu hatte die Partei Mitte November noch 50.000 Mitglieder.
Experteneinschätzungen
Politische Analyse der Mitgliederzunahme
Politikwissenschaftler Dr. Max Müller von der Universität Berlin kommentierte die jüngsten Entwicklungen: „Die Reaktion der Grünen und Linken auf die Zusammenarbeit von Friedrich Merz mit der AfD spiegelt eine klare Ablehnung von rechtspopulistischen Positionen wider. Dies führt zu einer Mobilisierung von Menschen, die sich für eine offene und tolerante Gesellschaft einsetzen.“
Ausblick auf die Bundestagswahl
Mit Blick auf die bevorstehende Bundestagswahl im Herbst prognostizierte Politikexperte Prof. Anna Schmidt von der Universität München: „Die aktuellen Ereignisse könnten die politische Landschaft in Deutschland nachhaltig verändern. Parteien, die klare Positionen gegen rechtspopulistische Tendenzen vertreten, könnten von einem gesteigerten Zuspruch profitieren.“
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Mitgliederzahlen der verschiedenen Parteien in den kommenden Wochen und Monaten entwickeln werden. Die politische Diskussion über die Zusammenarbeit mit der AfD und die Positionierung der Parteien in diesem Kontext wird weiterhin eine zentrale Rolle im öffentlichen Diskurs spielen.