Vonovia bleibt weiterhin ein wichtiger Partner im Berliner Wohnungsbündnis, obwohl das Unternehmen im Juli für Aufsehen sorgte, als es angekündigt hatte, die Mieten für seine 40.000 Berliner Wohnungen um bis zu 15 Prozent zu erhöhen. Dies stand im Widerspruch zu der Vereinbarung des Senatsbündnisses für bezahlbares Wohnen und Wohnungsneubau, in dem sich Vonovia verpflichtet hatte, die Mieten nicht um mehr als elf Prozent innerhalb von drei Jahren anzuheben.
Am Dienstag kam das Bündnis zum ersten Mal seit dem Vorfall zusammen, bei dem Bausenator Christian Gaebler die Mieterhöhungen als „unfreundlichen Akt“ bezeichnet hatte. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner, Gaebler und die Chefin des Verbands Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen BBU äußerten sich nach dem Treffen zu Vonovia. Es wurde deutlich, dass Vonovia als Einzelunternehmen nicht mehr Teil des Bündnisses ist, sondern weiterhin als Mitglied des BBU fungiert.
Wegner betonte, dass es wichtig sei, dass Vereinbarungen verbindlich eingehalten werden. Er zeigte sich besorgt darüber, dass Vonovia Maßnahmen ergriffen hatte, ohne dies im Bündnis zu besprechen. Dennoch hob er hervor, dass die Mietendurchschnittswerte von Vonovia in Berlin im Vergleich zu anderen Anbietern günstig seien und dass das Unternehmen ein wichtiger Partner für die Stadt bleibe.
Die Kappungsgrenze von elf Prozent soll im Bündnis bestehen bleiben, jedoch ist unklar, wie sie durchgesetzt werden soll. Kritiker monierten bereits seit dem Start des Bündnisses Anfang 2022, dass die Mieterschutzvereinbarungen zu unverbindlich seien und es keine Sanktionsmöglichkeiten gebe.
Wegner und Gaebler planen, das Bündnis in den nächsten Monaten weiterzuentwickeln und ein Grundlagenpapier für ein „Wohnungsbündnis 2.0“ zu erarbeiten. BBU-Chefin Maren Kern erklärte, dass es um mehr Wohnungsbau und neue Vereinbarungen im Rahmen des Leistbarkeitsversprechens gehe, das bisher nur für die landeseigenen Wohnungsunternehmen gilt. Dieses Versprechen ermöglicht es Mieterhaushalten mit Wohnberechtigungsschein, die mehr als 27 Prozent ihres Nettohaushaltseinkommens für die Nettokaltmiete aufbringen müssen, die Miete auf genau diese 27 Prozent zu reduzieren. Es wird angestrebt, diese Regelung auf die Mitglieder der Verbände im Wohnungsbündnis auszuweiten.
Insgesamt bleibt die Zukunft des Berliner Wohnungsbündnisses ungewiss, da die genauen Details des Grundlagenpapiers für das „Wohnungsbündnis 2.0“ noch nicht bekannt sind. Es wird jedoch angestrebt, mehr Transparenz, Verbindlichkeit und Mieterschutz in das Bündnis zu integrieren, um die Wohnsituation in Berlin langfristig zu verbessern.