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BVG-Streik 2025: Staus im Berufsverkehr – S-Bahn Angebot verstärkt

Berlin. Die Straßen sind voll, die U-Bahnen und Straßenbahnen der BVG stehen still, doch die S-Bahn und einige Buslinien fahren noch. Der zweite Warnstreik bei der BVG hat die Hauptstadt fest im Griff. Zwei Wochen nach dem ersten Streik folgt bereits der nächste, der um 3 Uhr begann und 24 Stunden dauern wird. Die BVG-Streiks bringen den Berufsverkehr zum Erliegen und zwingen die Berliner, auf alternative Verkehrsmittel auszuweichen, wie die S-Bahn und den Regionalverkehr der Deutschen Bahn. In einigen Bezirken trifft der Streik besonders hart.

Überraschung am Hauptbahnhof: Keine Streik-Durchsagen

Am Hauptbahnhof in Berlin reagieren Touristen überrascht auf den BVG-Streik. Unser Reporter Carl Friedrich berichtet, dass es auch keine Durchsagen gibt, was für Verwirrung bei den Reisenden sorgt.

S-Bahn verstärkt Angebot auf einigen Linien

Inmitten des BVG-Streiks verstärkt die S-Bahn Berlin kurzfristig ihr Angebot. Zwischen 9 und 14 Uhr werden zusätzliche Fahrten auf den Linien S1, S3 und S5 angeboten. Statt sechsmal fährt die S-Bahn dann neunmal pro Stunde und Richtung, um den gesteigerten Bedarf während des Streiks zu decken.

Im gesamten Stadtgebiet haben sich Staus entwickelt, insbesondere im Bereich der größeren Baustellen, wie die Verkehrsinformationszentrale berichtet. Auffällig ist, dass der Verkehr auf den Autobahnen gut rollt, mit Ausnahme der A115 vor dem Kreuz Zehlendorf, wo Autofahrer mit einer zusätzlichen Wartezeit von 10 Minuten rechnen müssen.

Der Bus der Linie 204 ist trotz des Streiks noch relativ leer, mit einigen freien Sitzplätzen hinten im Bus. An jeder Station steigen einige Fahrgäste ein, darunter viele Schüler, die auf dem Weg zur Schule sind. Am S-Bahnhof Julius-Leber-Brücke kommt es zu einer kuriosen Situation, als ein Golf in zweiter Spur eine Mutter mit einem Lastenrad blockiert, die dem Bus den Vortritt lässt.

Die Verkehrsinformationszentrale meldet eine Zunahme der Staus im Berufsverkehr. Neue Staus sind unter anderem auf den Autobahnen A115 und A113 stadteinwärts sowie auf verschiedenen Straßen in den Bezirken zu verzeichnen.

Am Zoo streikt sogar das Display, obwohl einer der wenigen Busse, der 204er in Richtung Südkreuz, noch fährt. Rund 20 Fahrgäste warten an der Haltestelle, während alle anderen Haltestellen am Zoo verwaist sind. Es ist ein kalter Morgen, und Radfahrer sollten sich warm anziehen, da die Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt liegen.

Der Bus 204 wird nicht von der BVG betrieben und fährt trotz des Streiks. Dennoch warten zwei junge Männer vergeblich an der Haltestelle und scherzen darüber, dass sie wohl den ganzen Tag warten müssen, um nach Hause zu fahren.

Die S-Bahnen, die stadteinwärts fahren, sind bislang nicht übermäßig voll, berichtet unser Reporter Carl Friedrich aus Wittenau. Einige Signalstörungen auf verschiedenen S-Bahn-Linien führen zu vereinzelten Verspätungen und Ausfällen, die jedoch größtenteils behoben sind.

Die Verkehrsinformationszentrale gibt einen Überblick über die Verkehrslage, die größtenteils noch überschaubar ist. Einige Staus erfordern eine zusätzliche Wartezeit von bis zu 25 Minuten, während es auf den Autobahnen vergleichsweise flüssig läuft.

Für Berlins Schulkinder und deren Eltern bedeutet der BVG-Streik am ersten Schultag nach den Ferien Mehraufwand und Stress, da sie alternative Wege zur Schule finden müssen. Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie äußert sich vage zum Streik und betont, dass pragmatische Lösungen auf schulebene gefunden werden sollen, um die Auswirkungen des Streiks zu minimieren.

Der BVG-Streik, der pünktlich um 4:05 Uhr begann, hat den Berufsverkehr in Berlin fest im Griff. Die Gewerkschaft Verdi fordert höhere Löhne und Zusatzleistungen für die rund 16.000 Beschäftigten der BVG, was zu einem zweiten Ausstand in der laufenden Tarifrunde führte. Die Verhandlungen werden fortgesetzt, während die Berliner weiterhin mit den Auswirkungen des Streiks zu kämpfen haben.