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Herausforderungen für deutsch-türkische Paare: Kulturelle Schwierigkeiten meistern

In einem Kiez in Charlottenburg, Berlin, prägen ein deutsch-türkisches Ehepaar das Leben ihrer Nachbarn. Die Geschichte von Rolf Lutzke und Bilgin Güleç (jetzt Lutzke) ist geprägt von unterschiedlichen kulturellen Hintergründen, die sie überwinden mussten, um eine starke Beziehung aufzubauen.

Der Ursprung der Familie Lutzke reicht zurück zu den Nachkriegsjahren, als Rolfs Mutter 1945 als Flüchtling nach Hamburg kam. Die Entbehrungen der Anfangsjahre prägten die Familie stark. Im Gegensatz dazu wurde Bilgin 1962 in Izmir, Türkei, geboren und kam später mit ihren Eltern als Gastarbeiterin nach Deutschland. Ihr Vater, ein Textilmeister in der Türkei, arbeitete in Deutschland als einfacher Arbeiter, da sein Abschluss nicht anerkannt wurde.

Rolf absolvierte eine Lehre bei der Bahn und engagierte sich früh in der Gewerkschaft und der SPD. Seine christlichen Wurzeln und der Glaube an die Evangelische Kirche prägten sein Leben. Bilgin hingegen absolvierte eine Erzieherausbildung und studierte später Erziehungswissenschaften, was sie zur Sozialpädagogin machte.

Die beiden trafen sich durch ihre Arbeit, als Rolf eine Erzieherin für den Evangelischen Kindergarten suchte, den er als Kirchenvorsteher unterstützte. Trotz anfänglicher kultureller Unterschiede wuchs zwischen ihnen gegenseitiger Respekt und berufliche Anerkennung. Die Herausforderungen, die sie als deutsch-türkisches Paar meistern mussten, waren nicht immer einfach, aber ihre Liebe und gegenseitige Achtung halfen ihnen, diese zu überwinden.

Als sie 1987 heirateten, waren die kulturellen Unterschiede kein Hindernis mehr. Ihr gemeinsames Leben in Deutschland war geprägt von ihrer Tochter Sevcan Lena, die ein Jahr nach ihrer Hochzeit geboren wurde. 1999 zogen sie nach Berlin, wo Bilgin 2005 die deutsche Staatsbürgerschaft erhielt und auch der SPD beitrat, um sich aktiv für Integrationspolitik einzusetzen.

Im Kiez um den Klausener Platz in Charlottenburg, wo sie seit vielen Jahren leben, engagieren sich Rolf und Bilgin aktiv in der Community. Sie leiten ehrenamtlich das Nachbarschaftszentrum Divan e.V., wo Menschen unterschiedlicher Herkunft und Altersgruppen zusammenkommen, um respektvoll miteinander zu leben. Ihr Einsatz für ein harmonisches Zusammenleben in der Nachbarschaft wird von vielen geschätzt.

Für sie ist die Lebensqualität in einem lebendigen und vielfältigen Kiez, in dem Menschen offen aufeinander zugehen und sich auf Neues einlassen, von großer Bedeutung. Die Bereitschaft, Vorurteile abzubauen und mit Neugierde aufeinander zuzugehen, prägt ihr Verständnis von Lebensqualität. Ihre Geschichte zeigt, dass kulturelle Unterschiede überwunden werden können, wenn Respekt und Offenheit füreinander vorhanden sind.