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Die Kulturszene in Berlin ist derzeit geprägt von drei Ausstellungen, die die französische Künstlerin Gisele Vienne und ihre verstörenden Puppenarbeiten präsentieren. Von gläsernen Särgen bis hin zu historischen Arrangements zeigt Vienne ihre Werke an verschiedenen Orten in der Stadt. Die Puppen dienen Vienne als Symbol der Dissoziation und ermöglichen eine Distanz zu traumatischen Erlebnissen. Besonders beeindruckend ist auch die Retrospektive der Fotografin Annemarie Heinrich im Willy-Brandt-Haus, die sich mutig gegen den Katholizismus und Machismo in Argentinien stellte.

Der ehemalige Leiter des Slowakischen Nationaltheaters, Matej Drlička, spricht in einem Gespräch über die kulturellen Herausforderungen in der Slowakei, nachdem er von der Kulturministerin entlassen wurde. Er betont die Bedeutung von kultureller Vielfalt und warnt vor einem ähnlichen Schicksal wie in Ungarn. Es wird erwartet, dass der Herbst in der slowakischen Kulturszene revolutionär sein wird.

In der Literaturszene wird der neue Roman „Die Himmelsrichtungen“ von Jo Lendle diskutiert, der sich mit der Pilotin Amelia Earhart auseinandersetzt. Der Roman beleuchtet Earharts Unabhängigkeit und ihre Faszination für das Überwinden von Grenzen. Saša Stanišić erhält den Wilhelm-Raabe-Literaturpreis für seinen Roman „Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne“. Die Literaturszene trauert auch um den Autor Bodo Hell, der seit Wochen vermisst wird.

Im Musikbereich berichtet die NZZ über den Orchesterwettstreit zwischen der Berliner Staatskapelle und den Wiener Philharmonikern beim Lucerne Festival. Die Berliner Staatskapelle unter der Leitung von Susanna Mälkki beeindruckte mit einem Mahler-Programm, das als innovativ und emotional aufwühlend beschrieben wird. Der „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ feiert sein 60-jähriges Bestehen und wird als unbestechliche Institution in der Musikwelt gelobt.

Die Architekturwelt gratuliert dem von Hans Scharoun entworfenen Wolfsburger Theater zum fünfzigsten Geburtstag. Das Theater, oft als die „kleine Schwester der Berliner Philharmonie“ bezeichnet, wird für seine zeitlos moderne Architektur und gute Auslastung gelobt. Manuel Brug beschreibt die Besonderheiten des Theaters und hebt die kontinuierliche Pflege und Renovierung hervor.

Insgesamt zeigt die Kulturszene eine Vielfalt an Themen und kreativen Werken, die die kulturelle Landschaft in Berlin und darüber hinaus prägen. Von verstörenden Puppenarbeiten über mutige Fotografie bis hin zu literarischen Meisterwerken und musikalischen Höhepunkten – die Kulturwelt bietet ein breites Spektrum an Erlebnissen und Diskussionen.