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Prominente Mitglieder der AfD: Wer steckt hinter den Schlagzeilen?

Berlin – In der deutschen Politiklandschaft sind es vor allem einige bekannte Gesichter, die das Image der Alternative für Deutschland (AfD) prägen. Die Partei, die in Teilen als rechtsextrem eingestuft wird, hat in den vergangenen Jahren für Aufsehen gesorgt, indem sie gezielt provoziert und populäre Thesen bei den Wählern platziert. Ein weiterer Aspekt, der die Partei ins Rampenlicht rückt, ist das Personalkarussell, das sich in den letzten Jahren gedreht hat. Drei ehemalige Vorsitzende, darunter Bernd Lucke, Frauke Petry und Jörg Meuthen, haben die AfD mit lautstarkem Getöse verlassen. Meuthen warf der Partei sogar vor, nicht mehr auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu stehen. Mittlerweile wird die AfD von Kräften aus dem rechten bis rechtsextremen Spektrum dominiert, während gemäßigtere Mitglieder entweder ausgetreten sind oder keinen maßgeblichen Einfluss mehr ausüben.

Die Gesichter der AfD

Ein prominentes Mitglied der AfD ist Tino Chrupalla, der als Bundessprecher und Fraktionschef der Partei auftritt. Ursprünglich ein CDU-Mitglied, trat Chrupalla 2015 in die AfD ein und machte schnell Karriere. Er wurde Vorsitzender des Kreisverbands Görlitz und zog als Direktkandidat in den Bundestag ein. Innerhalb von nur zwei Jahren stieg er zum Bundessprecher auf und führt seit 2021 gemeinsam mit Alice Weidel die AfD-Fraktion im Bundestag.

Geboren am 14. April 1975 in Weißwasser in der Oberlausitz, vertritt Chrupalla rechtspopulistische Positionen und äußerte sich geschichtsrevisionistisch, insbesondere in Bezug auf die Luftangriffe auf Dresden. Seine Behauptung, dass bei diesen Angriffen 100.000 Menschen ums Leben kamen, wurde von Historikern widerlegt. Chrupalla sorgte auch für Schlagzeilen, als er trotz des russischen Überfalls auf die Ukraine an einem Empfang der russischen Botschaft teilnahm.

Die Spitzenpolitikerinnen der AfD

Alice Weidel, geboren 1979, ist eine weitere prominente Figur in der AfD. Als promovierte Ökonomin übernahm sie im Juni 2022 die Position der Bundessprecherin neben Tino Chrupalla. Zuvor war sie Sprecherin des AfD-Landesverbandes Baden-Württemberg und Spitzenkandidatin ihrer Partei bei den Bundestagswahlen 2017 und 2021. Gemeinsam mit Chrupalla leitet sie die AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag und tritt bei der Bundestagswahl 2025 als Kanzlerkandidatin an.

Weidel ist bekannt für ihre liberale Wirtschaftspolitik, ihre Kritik an der EU und der deutschen Einwanderungspolitik sowie für ihre konservativen Standpunkte. Ihre scharfe Rhetorik und kontroversen Äußerungen haben sie immer wieder in die Schlagzeilen gebracht. In Bezug auf Einwanderung äußerte sie sich unter anderem provokativ gegenüber Burkaträgerinnen und Migranten.

Passend dazu ist Weidel mit ihrer aus Sri Lanka stammenden Lebensgefährtin Sarah Bossard in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft in der Schweiz. Obwohl sie ihren Hauptwohnsitz in Überlingen am Bodensee hat, betont Weidel, dass sie nicht als „queer“ bezeichnet werden möchte, sondern einfach mit einer Frau verheiratet ist, die sie seit 20 Jahren kennt.

Die umstrittenen Figuren der AfD

Ein weiteres bekanntes Gesicht in der AfD ist Alexander Gauland, der als eines der wenigen Gründungsmitglieder immer noch der Partei angehört. Als „Ehrenvorsitzender“ zeichnet er sich durch nationalistische Ansichten und den Wunsch nach einer konservativen Wende in Deutschland aus. Seine kontroversen Äußerungen zur Einwanderungspolitik und deutschen Geschichte haben innerhalb und außerhalb der Partei für Aufsehen gesorgt.

Beatrix von Storch, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der AfD im Bundestag, gehört ebenfalls dem rechtskonservativen Flügel der Partei an. Sie ist in konservativen und rechten Politiknetzwerken aktiv und setzt sich für ein traditionelles Familienbild ein. Von Storch wurde für ihre Weigerung, den Rundfunkbeitrag zu bezahlen, bekannt und wird von Politikwissenschaftlern als konservativ bis reaktionär eingestuft.

Björn Höcke, eine der umstrittensten Figuren der AfD, repräsentiert den rechtsnationalen Flügel der Partei. Als ehemaliger Gymnasiallehrer und Historiker aus Rheinland-Pfalz, der 2013 der AfD beitrat, ist er für seine kontroversen Äußerungen zur deutschen Geschichte und Erinnerungskultur bekannt. Trotz innerparteilicher Konflikte und Überwachung durch den Verfassungsschutz konnte Höcke seine Position in der Partei stärken.

Stephan Brandner, stellvertretender Bundessprecher der AfD, trat bereits 2013 der Partei bei und ist eng mit Björn Höcke verbunden. Als Teil des völkisch-nationalistischen Flügels der AfD fiel Brandner durch umstrittene Aussagen und sein Verhalten im Bundestag auf. Er löste sogar einen Polizeieinsatz aus, weil er sich weigerte, eine Maske in einem Zug der Deutschen Bahn zu tragen.

Maximilian Krah, Spitzenkandidat der AfD bei der Europawahl 2024, ist ein weiteres kontroverses Mitglied der Partei. Als völkisch-nationalistisch und fremdenfeindlich eingestuft, hat er durch seine Verbindungen zur „Neuen Rechten“ und umstrittene Äußerungen Aufmerksamkeit erregt. Trotz seiner Präsenz in sozialen Medien und seiner Bemühungen, junge Wähler anzusprechen, bleibt Krah eine polarisierende Figur in der Partei.

Insgesamt prägen diese prominenten Mitglieder das Image und die Schlagzeilen der AfD, wobei ihre kontroversen Positionen und Äußerungen sowohl innerhalb als auch außerhalb der Partei für Diskussionen sorgen.