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Für die Gedenkstätten in Brandenburg ist politische Arbeit ein wichtiger Bestandteil ihrer täglichen Aufgaben. Laut der Satzung der Brandenburgischen Gedenkstätten, die der Direktor Axel Drecoll von der Stiftung leitet, sind die Gedenkstätten der historisch-politischen Bildung verpflichtet. Dies beinhaltet auch die Wahrung der Würde der Opfer. Drecoll betonte, dass dies bedeutet, im politischen Diskurs präsent zu sein und sich aktiv einzubringen, insbesondere bei Themen wie gesellschaftlicher Vielfalt. Er sieht dies als notwendigen Schritt in einem politischen Diskurs.

Der Anlass für diese Aussagen war ein Urteil des Verwaltungsgerichts in Weimar, das einem Thüringer Gedenkstättenleiter untersagte, Wahlempfehlungen für oder gegen eine Partei auszusprechen. Dennoch erlaubte das Gericht politische Informationen und Einordnungen seitens der Gedenkstätte.

Die Zusammenarbeit mit Schulen und zivilgesellschaftlichen Initiativen soll weiter gestärkt werden, so die Gedenkstätten-Stiftung. Dies beinhaltet auch Kooperationen mit Geschichtsmuseen und anderen kulturellen Institutionen. Die Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, Andrea Genest, wies darauf hin, dass Gedenkstätten aufgrund der Verbrechen, die ganz Europa betrafen, nicht neutral sein können.

Es gab einen besorgniserregenden Anstieg von antisemitischer Sachbeschädigung an Gedenkorten in Berlin im ersten Halbjahr 2024. Dies zeigten neue Zahlen der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus. Die Gedenkstätten wollen diesen Entwicklungen entgegenwirken, indem sie verstärkt auf Aufklärung und Zusammenarbeit setzen. Dabei sollen auch neue Veranstaltungsformate entwickelt werden, um ein breiteres Publikum anzusprechen, das möglicherweise normalerweise nicht in Gedenkstätten geht.

Die Diskussion über die politische Neutralität von Gedenkstätten wird weitergeführt. Die AfD in Brandenburg fordert, dass Gedenkstätten neutral bleiben und keine politischen Positionen beziehen sollten. Andererseits betonen Vertreter von Gedenkstätten die Bedeutung ihres Engagements im politischen Diskurs und für die Erinnerungsarbeit. Die Stiftung setzt auf die Unterstützung der Zivilgesellschaft, um ihre Arbeit effektiv fortzusetzen und die Erinnerung an vergangene Verbrechen lebendig zu halten.