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Firmenpleiten steigen im Januar: Krise kostet Existenzen

Die jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes in Deutschland zeigen einen beunruhigenden Trend: Die Zahl der Firmenpleiten ist im Januar erneut zweistellig gestiegen. Mit einem Anstieg um 14,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr haben sich die wirtschaftlichen Herausforderungen für viele Unternehmen weiter verschärft. Im Monat November, für den endgültige Ergebnisse vorliegen, meldeten die Amtsgerichte in Deutschland sogar einen Anstieg von 18,1 Prozent bei Unternehmensinsolvenzen.

Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Unternehmenslandschaft sind deutlich spürbar. „Die Wirtschaftskrise kostet immer mehr Betriebe die Existenz“, betonte Volker Treier, Chefanalyst der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). Seit Juni 2023 verzeichnen die Firmeninsolvenzen mit einer Ausnahme im Juni 2024 konstant zweistellige Zuwachsraten, wie das Statistikamt berichtet. Im November erreichte die Zahl der Firmenpleiten mit 1787 den höchsten Stand seit einem Jahrzehnt.

Branchenlandschaft von Insolvenzen betroffen

Die meisten Insolvenzen traten in den Bereichen Verkehr und Lagerei, im Baugewerbe und im Gastgewerbe auf. Treier wies darauf hin, dass die wirtschaftliche „Malaise“ sich durch die gesamte Branchenlandschaft zieht. Beunruhigend ist die Tatsache, dass fast jedes vierte Unternehmen im Kraftfahrzeugbau von Zahlungsengpässen berichtet. In den Gesundheits- und sozialen Diensten, im Gastgewerbe und in der Bildungswirtschaft sind es jeweils 25 Prozent und mehr, wie aus der aktuellen DIHK-Konjunkturumfrage hervorgeht.

Die Forderungen der Gläubiger haben sich auf 2,8 Milliarden Euro summiert, was die finanziellen Herausforderungen verdeutlicht, vor denen viele Unternehmen stehen. Die Notwendigkeit für Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft wird immer dringlicher.

DIHK fordert politische Maßnahmen

Volker Treier prognostiziert für das laufende Jahr einen weiteren Anstieg der Insolvenzen und fordert dringend politische Maßnahmen. Er betont, dass die Politik die Bürokratie abbauen und die Belastungen bei Energiekosten und Steuern reduzieren muss, um den Unternehmen wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen zu bieten und sie so rasch aus der Krise zu führen.

Auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen ist im November gestiegen, wenn auch nur leicht. Laut Statistischem Bundesamt erhöhte sie sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,8 Prozent auf 5971 Fälle. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten spiegeln sich somit nicht nur in den Unternehmensinsolvenzen, sondern auch in den persönlichen Finanzen vieler Verbraucher wider.

Die zunehmenden Firmenpleiten stellen eine ernsthafte Herausforderung für die deutsche Wirtschaft dar. Es ist entscheidend, dass sowohl die Regierung als auch Unternehmen selbst Maßnahmen ergreifen, um die wirtschaftlichen Folgen der Krise einzudämmen und langfristig zu überwinden.