Die größten Proteste in Berlin der letzten 10 Jahre: Eine Chronik der Macht des Volkes
Berlin, die Demo-Hauptstadt Deutschlands, hat in den letzten Jahren eine Vielzahl großer Kundgebungen erlebt, bei denen Tausende von Menschen auf die Straßen strömten, um für ihre Überzeugungen einzustehen. Am vergangenen Wochenende erreichte die jüngste Massendemonstration gegen den Fünf-Punkte-Migrationsplan von CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz eine beeindruckende Zahl von 160.000 Teilnehmern, die sich gegen eine mögliche Allianz mit der AfD wandten. Dieser Protest war nur eine von vielen, die die Berliner Bevölkerung mobilisiert haben.
Christopher Street Day – 250.000 Menschen
Seit 1979 findet der Berliner Christopher Street Day (CSD) als jährlicher Höhepunkt für die Rechte queerer Personen und gegen Diskriminierung statt. Von bescheidenen Anfängen mit nur 400 Teilnehmern ist der CSD zu einer Massenveranstaltung mit Hunderttausenden von Besuchern gewachsen. Im Jahr 2024 strömten 250.000 Menschen unter dem Motto „Nur gemeinsam stark – für Demokratie und Vielfalt“ durch die Straßen Berlins, wobei die Veranstalter ihre Schätzung auf 300.000 bis 500.000 Menschen festlegten.
Anti-Rechts-Demos nach Correctiv-Enthüllungen – 150.000 Menschen
Vor einem Jahr fand die bisher größte Demonstration gegen Rechts in Berlin statt, als mindestens 150.000 Menschen auf die Straße gingen. Dies geschah als Reaktion auf die Correctiv-Recherchen, die aufdeckten, dass AfD- und CDU-Mitglieder mit rechtsextremen Aktivisten Pläne zur Deportation von Millionen von Menschen diskutierten. Das Motto „Wir sind die Brandmauer: Bündnis gegen rechts“ unterstreicht die Wichtigkeit des Engagements gegen extremistische Ideologien.
Anti-TTIP-Demonstration – 150.000 Menschen
Im Oktober 2015 versammelten sich mindestens 150.000 Menschen in Berlin, um gegen das transatlantische Freihandelsabkommen der EU mit den USA zu protestieren. Die Teilnehmer, darunter Umwelt- und Verbraucherschutzorganisationen, Gewerkschaften und Globalisierungskritiker, lehnten die geplante Handelsvereinbarung ab. Obwohl die AfD zu dieser Zeit noch nicht so präsent war, zeigte die Demo die Vielfalt der politischen Anliegen in der Bevölkerung.
#unteilbar – 120.000 Menschen
Bereits im Herbst 2018 mobilisierten die Veranstalter von #unteilbar 120.000 Menschen, um gegen Rechtspopulismus und Nationalismus zu demonstrieren. Die Organisatoren hatten ursprünglich mit 40.000 Teilnehmern gerechnet, mussten ihre Schätzung jedoch auf 240.000 Menschen korrigieren. Diese Demonstration spiegelte die breite Ablehnung extremistischer Ideologien in der Gesellschaft wider.
Gegen den russischen Angriff auf die Ukraine – 100.000 Menschen
Eine weitere beeindruckende Großdemo fand statt, als mehr als 100.000 Menschen gegen den russischen Angriff auf die Ukraine protestierten. Die Organisatoren gelang es, innerhalb von nur drei Tagen eine beeindruckende Anzahl von Demonstranten zu mobilisieren, wobei einige sogar von einer halben Million geschätzter Teilnehmer sprachen. Dies zeigt die Solidarität und das Engagement der Berliner Bevölkerung für internationale Anliegen.
Fridays for Future – 100.000 Menschen
Die Bewegung Fridays for Future, die sich für den Klimaschutz einsetzt, hat es geschafft, von einer kleinen Gruppe von 500 Demonstranten im Januar 2019 auf 100.000 Teilnehmer im Oktober desselben Jahres zu wachsen. Die Berliner Polizei bestätigte die beeindruckende Anzahl von Demonstranten, während Fridays for Future selbst sogar 270.000 Teilnehmer zählte. Dies verdeutlicht die wachsende Besorgnis und das Engagement der jungen Generation für den Umweltschutz.
Insgesamt haben die größten Demonstrationen der letzten 10 Jahre in Berlin gezeigt, dass die Bevölkerung entschlossen ist, für ihre Überzeugungen und Werte einzustehen. Die Vielfalt der politischen Anliegen, von Umweltschutz bis zur Bekämpfung von Extremismus, spiegelt die lebendige und engagierte Zivilgesellschaft der Hauptstadt wider. Berlin bleibt somit nicht nur die Demo-Hauptstadt Deutschlands, sondern auch ein Symbol für demokratische Partizipation und soziales Engagement.