Die Schlössle-Brauerei in Neu-Ulm, Bayern, schließt nach 334 Jahren ihre Türen. Die Chefin Christa Zoller begründet diesen Schritt damit, dass der Betrieb dem Markt nicht mehr gewachsen ist. Der Bierkonsum sinkt, während die Preise für Rohstoffe und Energie steigen. Seit zehn Jahren macht die Brauerei Verluste. Der Bierausstoß ist um ein Drittel gesunken und liegt nun bei fast 100.000 Litern.
Schlössle braute zuletzt zehn verschiedene Biersorten, darunter auch fünf Craft-Biere. Das beliebteste Bier war das Märzen, ein 12er-Kasten kostete 13,50 Euro. Laut Zoller müsste der Preis fast verdoppelt werden, damit die Brauerei wieder investieren könnte. Doch dies lässt sich am Markt nicht umsetzen. Die Bürokratie und die steigenden Kosten machen es kleinen Brauereien wie Schlössle schwer, weiterhin zu bestehen.
Obwohl die Brauerei schließt, bleibt die Gaststätte geöffnet und läuft gut. Ohne sie hätte die Bierproduktion bereits eingestellt werden müssen. Das Lokal mit seinem großen Biergarten soll als Ort der Bierkultur erhalten bleiben. Es ist noch unklar, welche Biermarken in dem historischen Gebäude aus dem Jahr 1555 ausgeschenkt werden. Zoller betont jedoch, dass das Bier regional sein und gut schmecken muss.
Die Brauerei Schlössle hat eine lange Tradition und Geschichte, die nun zu Ende geht. Trotz der Herausforderungen des Marktes und der steigenden Kosten hofft Christa Zoller, dass die Gaststätte weiterhin erfolgreich sein wird. Die Schließung der Brauerei markiert das Ende einer Ära, aber die Bierkultur in Neu-Ulm wird weiterleben.