Mercedes erwartet niedrigeren Gewinn, Aktienkurs am Freitag stark gesunken:
Die Automobilbranche befindet sich weiterhin in einer schwierigen Phase, und auch die Marke Mercedes-Benz bleibt von den wirtschaftlichen Herausforderungen nicht verschont. Aufgrund der schwachen Entwicklung in China hat der Autobauer seine Gewinnprognose gekürzt. Nach Volkswagen und BMW ist nun auch Mercedes-Benz gezwungen, den Auswirkungen der schwächelnden Konjunktur Tribut zu zollen. „Ich weiß nicht, wie lange die Situation in China so bleiben wird“, räumte Vorstandschef Ola Källenius bei einer Videokonferenz mit Analysten ein. Die Aktien von Mercedes-Benz verzeichneten am Freitag einen deutlichen Rückgang und zogen auch andere Unternehmen der Branche mit nach unten.
China als wichtiger Markt für Mercedes:
China ist ein entscheidender Markt für Mercedes-Benz, jedoch läuft es dort schon seit einiger Zeit nicht mehr reibungslos. Die wohlhabenden Kunden zögern aufgrund der Immobilienkrise im Land, tief in die Tasche zu greifen. Die Klientel in China zeigt sich derzeit sehr zurückhaltend, was sich negativ auf den Absatz von Luxusautos auswirkt. Eine hohe Inflation und steigende Zinsen haben den Autokauf in den letzten Jahren erschwert. Der Konzern bleibt daher vorsichtig, insbesondere in Bezug auf die konjunkturelle Lage in China.
Gestutzte Erwartungen und Prognosen:
Die Führung von Mercedes-Benz hat ihre Erwartungen für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) in diesem Jahr deutlich gesenkt. Statt eines leichten Rückgangs wird nun ein spürbarer Rückgang im Vergleich zum Vorjahr erwartet. Auch die operative Marge im Pkw-Geschäft wurde nach unten korrigiert, da sich der Absatz der teureren Modelle nicht wie erhofft entwickelt. Die Verkaufspreise der Luxusautos sind ebenfalls betroffen, da sich diese nicht mehr so gut wie geplant verkaufen. Finanzchef Harald Wilhelm gibt an, dass der Absatz der Top-End-Modelle weltweit unter 300.000 Autos bleiben wird, was unter dem Vorjahreswert liegt.
Herausforderungen für die deutsche Automobilindustrie:
Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer warnt davor, dass China für die deutschen Autobauer in den nächsten Jahren zur größten Belastungsprobe werden könnte. Ohne Elektroautos, auch als NEV (New Energy Vehicles) bekannt, läuft in China nichts mehr. Deutschland und Europa haben den Anschluss in diesem Bereich verpasst, da mittlerweile über die Hälfte der verkauften Autos in China Elektroautos sind. Dudenhöffer fordert die deutschen Autobauer auf, verstärkt in China in die Entwicklung und Produktion von Elektroautos zu investieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Fazit:
Die wirtschaftliche Entwicklung in China stellt eine große Herausforderung für die Automobilindustrie dar, insbesondere für Mercedes-Benz. Die sinkenden Absatzzahlen und Gewinnprognosen zeigen, dass die Marke mit dem Stern mit den aktuellen wirtschaftlichen Turbulenzen zu kämpfen hat. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in China weiterentwickeln wird und welche Maßnahmen die deutschen Autobauer ergreifen, um sich den neuen Herausforderungen zu stellen.