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Angesichts von acht Millionen Suchtkranken und volkswirtschaftlichen Kosten in Milliardenhöhe durch die Folgen von Alkohol- und Tabakkonsum fordert die Deutsche Hauptstelle für Suchtfrage (DHS) eine Abgabe von Herstellern und Handel. Die DHS in Hamm kritisiert, dass trotz der extremen gesellschaftlichen Kosten, die aus dem Abhängigkeits- und Schädigungspotenzial von alkoholischen Getränken und Tabakerzeugnissen erwachsen, Hersteller und Händler nicht an den Kosten beteiligt werden, die durch den Gebrauch ihrer Produkte entstehen.

Zum anstehenden bundesweiten Aktionstag Suchtberatung am 14. November verlangte die DHS eine zweckgebundene Abgabe auf alle legalen Suchtmittel und auch auf Glücksspielangebote. Die Abgabe soll für Vorbeugung, Beratung, Behandlung und Erforschung von Abhängigkeitserkrankungen bereitgestellt werden. Die DHS-Geschäftsführerin Christina Rummel betont, dass die Hersteller und Anbieter die Abgabe entsprechend der verkauften Einheiten und durchgeführten Angeboten entrichten sollen.

Die DHS erklärte, dass in Deutschland jährlich rund 57 Milliarden Euro volkswirtschaftliche Kosten durch die Folgen von Alkoholkonsum und etwa 97 Milliarden Euro durch Tabakkonsum entstehen. Diese Kosten belasten das Gesundheitswesen, die Sozialkassen, private Haushalte, Arbeitgeber, Familien und Sozialräume. Suchtberatungsstellen haben aufgrund finanzieller Probleme Schwierigkeiten, ihre Angebote aufrechtzuerhalten. Co-Geschäftsführer Peter Raiser betonte, dass die wirtschaftlichen Profiteure in die Pflicht genommen werden müssen.

Der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert fordert neue Wege der Finanzierung und warnt davor, dass ein „Weiterso“ nicht möglich ist. Eine Abgabe von Herstellern und Anbietern könnte Suchtberatungsstellen finanziell unterstützen und Schließungen verhindern. Insgesamt sind acht Millionen Menschen in Deutschland suchtkrank, und auch ihre Angehörigen benötigen oft Beratung und Hilfe.

Der Aktionstag der Suchtberatungsstellen in ganz Deutschland soll sensibilisieren und auf die Problematik von Suchterkrankungen aufmerksam machen. Es werden verschiedene Aktionen und Veranstaltungen geplant, um die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren.