Der amtierende US-Präsident Joe Biden hat vor dem Machtwechsel in Washington ein historisches Zeichen im Kampf gegen den Klimawandel gesetzt, indem er das brasilianische Amazonasgebiet besuchte. Dieser Besuch in Manaus am Ufer des Rio Negro im Nordwesten Brasiliens markiert einen wichtigen Schritt, da Biden der erste Präsident ist, der dieses Gebiet während seiner Amtszeit besucht hat. Der Amazonas ist bekannt als die „grüne Lunge“ der Erde und spielt eine entscheidende Rolle bei der Bindung von CO2, das für das Weltklima von großer Bedeutung ist. Trotzdem sind große Teile des Regenwaldes durch Abholzung und Brandrodung bereits zerstört worden.
Die Umweltschutzorganisation WWF berichtet, dass in Brasilien bereits etwa 20 Prozent des ursprünglichen Regenwaldes zerstört wurden. Wissenschaftler warnen davor, dass bei einer weiteren Zerstörung von 25 Prozent ein Kipppunkt erreicht werden könnte, der den Amazonas in eine Steppe verwandeln würde. Obwohl die Abholzung im brasilianischen Amazonasgebiet in den letzten Jahren gesunken ist, bleibt die Bedrohung für den Regenwald bestehen.
Die USA unter Biden haben finanzielle Unterstützung für den Schutz des Amazonaswaldes zugesagt und weitere 50 Millionen US-Dollar für den Amazonas-Fonds bereitgestellt. Darüber hinaus hat Biden ehrgeizige Klimaziele für die USA verkündet, darunter die Erzeugung von CO2-freiem Strom bis 2035 und die Reduzierung der CO2-Emissionen bis 2050 auf netto null.
Mit dem bevorstehenden Machtwechsel in Washington wird erwartet, dass viele der Errungenschaften Bidens rückgängig gemacht werden, insbesondere im Bereich des Klimaschutzes. Der designierte Präsident Donald Trump hat sich für eine Politik eingesetzt, die verstärkt auf die Förderung fossiler Energien setzt und bereits angekündigt, aus dem Pariser Klimaabkommen auszutreten.
Bidens Besuch im Amazonasgebiet kurz vor dem Ende seiner Amtszeit kann daher als symbolischer Akt betrachtet werden. Beim G20-Gipfel in Rio de Janeiro bietet sich Biden die letzte Gelegenheit, seine internationalen Partner zu treffen und an seinem Vermächtnis im Kampf gegen den Klimawandel zu arbeiten. Während Biden die Klimakrise als existenzielle Bedrohung bezeichnet, stehen die USA unter Trump vor einer möglichen Abkehr von den bisherigen Klimaschutzzielen.