Die Berliner S-Bahn hat ein innovatives Pilotprojekt gestartet, um Fahrgäste in Echtzeit über die Auslastung der Züge zu informieren. An sechs Bahnhöfen können Reisende vor der Einfahrt des Zuges nun sehen, wie viel Platz noch in den einzelnen Wagen verfügbar ist. Das neue System namens „Lightgate“ misst kontinuierlich die Auslastung der S-Bahnwagen und zeigt diese farblich auf den Informationsmonitoren am Bahnsteig an. Grüne Anzeigen signalisieren viel Platz, gelbe mittlere Auslastung und rote wenig Platz im Wagen.
### Verbesserung der Fahrgasterfahrung
Das Ziel dieses Pilotprojekts ist es, die Fahrgasterfahrung zu verbessern und den Fahrgästen die Möglichkeit zu geben, bereits vor dem Einsteigen zu erkennen, wie voll die Züge sind. Dies kann dazu beitragen, die Reiseplanung der Fahrgäste zu optimieren und Überfüllungen in den S-Bahnen zu vermeiden. Das System basiert auf Sensoren im Gleisbereich, die die Anzahl der Personen in den Wagen erfassen und die Daten in Echtzeit aufbereiten.
### Ausweitung des Projekts
Das Pilotprojekt wurde zunächst an sechs Bahnhöfen implementiert, darunter Alexanderplatz, Hackescher Markt, Friedrichstraße, Hermannstraße, Bellevue und Hauptbahnhof. Die Deutsche Bahn plant, das System bei erfolgreicher Testphase auf weitere Bahnhöfe und Strecken auszuweiten, um eine flächendeckende Echtzeit-Information zur Auslastung der S-Bahnen in Berlin anzubieten.
Der Einsatz von „Lightgate“ ermöglicht nicht nur den Fahrgästen eine bessere Planung ihrer Reisen, sondern liefert der Deutschen Bahn auch wertvolle Daten zur Auslastung der Züge zu bestimmten Uhrzeiten. Diese Informationen können dazu genutzt werden, die Verkehrsplanung zu verbessern und möglicherweise auch die Notwendigkeit von Bus-Ersatzverkehren zu reduzieren.
### Technologie im Einsatz
Die Sensoren für das „Lightgate“-System sind eine innovative Art von Lichtschranken im Gleisbereich, die die Auslastung der S-Bahnwagen durch die Erfassung von vorbeifahrenden Zügen messen. Die Lichtschranke wird entsprechend der Anzahl der Personen im Wagen häufiger oder seltener unterbrochen, was eine hohe Genauigkeit von über 90 Prozent bei der Messung der Auslastung gewährleistet. Für den Pilotversuch wurden zehn Sensoren an strategischen Standorten zwischen Jannowitzbrücke und Hauptbahnhof sowie zwischen Tempelhof und Neukölln installiert.
### Finanzierung und Zukunftsaussichten
Das auf mehrere Jahre angelegte Pilotprojekt zur Echtzeit-Auslastungsanzeige der S-Bahnen in Berlin wird rund 900.000 Euro kosten. Die Finanzierung erfolgt durch die Deutsche Bahn sowie die Länder Berlin und Brandenburg. Sollte sich das System bewähren und die Fahrgäste positiv aufnehmen, ist geplant, es dauerhaft zu etablieren und auf weitere Strecken und Bahnhöfe auszuweiten.
Die Einführung dieses innovativen Systems zur Auslastungsanzeige der S-Bahnen in Echtzeit markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung einer modernen und kundenorientierten Verkehrsdienstleistung. Durch die Nutzung von Technologie wird nicht nur die Fahrgasterfahrung verbessert, sondern auch die Effizienz und Planungssicherheit im öffentlichen Nahverkehr gesteigert. Berliner Fahrgäste können sich somit auf eine zukunftsweisende Entwicklung im Bereich des öffentlichen Verkehrs freuen.