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Hassan Nasrallah, der Anführer der Hisbollah-Miliz, war offenbar das Ziel eines israelischen Angriffs in Beirut. Die Nahost-News im Blog.

Die israelische Armee verkündet den Tod von Hisbollah-Chef Nasrallah
Israels Militärchef droht nach dem massiven Luftangriff anderen Feinden
Benjamin Netanjahu hatte den Luftangriff auf Ziele in einem Vorort Beiruts befohlen

Wie aus dem Nichts explodieren Mitte September die Pager und Walkie-Talkies der libanesischen Hisbollah-Miliz. Seitdem nimmt der Nahostkonflikt eine neue Eskalationsdynamik an: Täglich fliegen Geschosse aus beiden Richtungen über die israelisch-libanesische Grenze. Bei Luftschlägen in den von der Hisbollah kontrollierten Vororten Beiruts schaltet Israel hochrangige Kommandeure der Miliz aus, darunter offenbar auch Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah. Gleichzeitig schießen die Zahlen ziviler Opfer in die Höhe. Auf der anderen Seite erreichen Hisbollah-Geschosse mittlerweile größere Städte wie Haifa – und hinterlassen ein Bild der Zerstörung.

Im Nahost-Newsblog halten wir Sie hier mit aktuellen Nachrichten und Hintergründen auf dem Laufenden. Krieg in Nahost – News vom 28. September: Hisbollah feuert weitere Raketensalven auf Israel 12.05 Uhr: Die libanesischen Hisbollah-Miliz hat mehrere Raketenangriffe auf Israel für sich reklamiert, nachdem das israelische Militär den Tod von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bekanntgegeben hatte. Eine Gruppe israelischer Soldaten wurde demnach mit Artilleriegranaten im Norden Israels angegriffen. Auf den nordisraelischen Ort Sa‘ar sei eine Raketensalve abgefeuert worden. Als Reaktion auf die „brutalen israelischen Angriffe“ seien außerdem Raketen auf den Ort Rosch Pina gefeuert worden. Zu dem von Israel verkündeten Tod ihres Anführers äußerte sich die Schiitenorganisation weiter nicht. Israels Armee nennt Angriff in Beirut „Neue Ordnung“ 11.25 Uhr: Die israelische Armee hat dem massiven Luftangriff in einem Vorort von Beirut am Freitag den Codenamen „Neue Ordnung“ gegeben. Das Militär veröffentlichte am Morgen Fotos von dem Angriff, dessen Ziel gewesen sei, Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah zu töten. Israels Armee bestätigte am Morgen seinen Tod. Von der libanesischen Hisbollah im Nachbarland des jüdischen Staates gab es dafür zunächst keine Bestätigung. Militärchef – Werden weitere Feinde Israels erreichen 11.05 Uhr: Nach einem Luftangriff in einem Vorort von Beirut, bei dem nach israelischen Angaben der Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah getötet worden ist, droht Israels Militärchef anderen Feinden des jüdischen Staates. „Die Botschaft an alle, die die Bürger des Staates Israel bedrohen, ist einfach: Wir werden wissen, wie wir sie erreichen können. Im Norden, im Süden und an weiter entfernten Orten“, sagte Generalstabschef Herzi Halevi. Der Angriff am Freitag sei lange vorbereitet worden. „Er kam zum richtigen Zeitpunkt und auf sehr scharfe Weise“, sagte Halevi weiter. Das Militär sei nun in höchster Alarmbereitschaft. Die Armee bestätigte am Morgen, dass der Chef der libanesischen Schiiten-Miliz bei dem israelischen Luftangriff getötet worden sei. Von der Hisbollah gab es zunächst keine Bestätigung. Auch interessant Israels Armee verkündet Tod von Hisbollah-Chef Nasrallah bei Angriff in Beirut 10.05 Uhr: Die israelische Armee hat bei ihren Angriffen in der libanesischen Hauptstadt Beirut am Freitag nach eigenen Angaben Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah getötet. „Hassan Nasrallah ist tot“, erklärte Armeesprecher Nadav Shoshani am Samstag im Onlinedienst X. Armeesprecher David Avraham bestätigte der Nachrichtenagentur AFP, Nasrallah sei bei den Angriffen auf die libanesische Hauptstadt am Freitag „eliminiert“ worden. Aus dem Umfeld der Hisbollah verlautete am Samstag, die proiranische Miliz habe am Freitagabend den „Kontakt“ zu ihrem Anführer „verloren“. Nasrallahs Tod wollte die Quelle aber nicht bestätigen. Bereits im Krieg zwischen der Hisbollah und Israel 2006 hatte es Gerüchte über Nasrallahs Tod gegeben, weil der Kontakt zu ihm für zwei Tage unterbrochen war. Die Quelle verwies darauf, dass der Hisbollah-Chef anschließend unversehrt wieder aufgetaucht sei. Offiziell hat sich die Hisbollah bisher nicht zu den Berichten über Nasrallahs Tod geäußert. Die bisherigen Angriffe auf Hisbollah-Ziele im Libanon seien noch „nicht das Ende unserer Möglichkeiten“, erklärte Israels Armeechef Herzi Halevi. Es gebe eine „simple Botschaft“ an alle, die die Bürger Israels bedrohten: „Wir wissen, wie wir sie finden können.“ Der Angriff auf Nasrallah sei von langer Hand vorbereitet worden. Die Armee bereite sich nun auf die nächsten Schritte vor, erklärte Halevi. Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah ist laut israelischen Angaben bei einem Luftangriff auf einen südlichen Vorort von Beirut ums Leben gekommen. © AFP | Stringer Den Angaben der israelischen Armee zufolge wurden bei den Angriffen in Beirut neben Nasrallah auch mehrere hochrangige Kommandeure der Hisbollah getötet, darunter der Kommandeur der Hisbollah-Raketeneinheit im Südlibanon, Mohammed Ali Ismail, und der Kommandeur der südlichen Front, Ali Karake. Israel hatte bei den massiven Luftangriffen auf südliche Vororte von Beirut am Freitag unter anderem das Hauptquartier der Hisbollah bombardiert. Israelische Medien hatten bereits am Freitagabend berichtet, der Angriff in der libanesischen Hauptstadt habe Nasrallah gegolten. Hat Nasrallah den Angriff überlebt? 1 Uhr: Israel geht offenbar davon aus, dass Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah beim Luftangriff auf ein Quartier der Miliz gestorben ist. Die Zeitung „Times of Israel“ zitiert einen hohen Beamten: „Es ist sehr schwer vorstellbar, dass er lebend herauskommt.“ Rettungskräfte nach einem israelischen Luftangriffs auf das Hauptquartier der pro-iranischen Hisbollah. © DPA Images | Marwan Naaman Lesen Sie dazu: Im Visier Israels: Wer ist Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah? Netanjahu befahl Militärschlag 00.31 Uhr: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat offenbar persönlich in New York den massiven Luftangriff befohlen. Er ist inzwischen auf dem Flug nach Israel. US-Präsident Joe Biden wurde über die Entwicklung informiert. Laut „New York Times“ hat Irans oberster Führer Khamenei eine dringende Sitzung seines Sicherheitsrates einberufen. Angriff mit bunkerbrechenden Waffen 00.08 Uhr: Der massive Luftangriff auf das Hauptquartier der Hisbollah-Milizen in Beirut zielte auf den Anführer der Gruppe: Hassan Nasrallah. Das berichten mehrere US-Medien. Israel soll dabei bunkerbrechende Bomben oder Raketen eingesetzt haben. Unklar ist, ob Nasrallah überlebt hat. Der Sprecher der israelischen Armee, Daniel Hagari kündigte an, dass die Streitkräfte in den kommenden Stunden „strategische Kapazitäten“ angreifen werden, unter anderem unter Wohnhäusern versteckte Waffenlager. Alle Bewohner wurden aufgefordert, die südlichen Vororten der libanesischen Hauptstadt zu evakuieren. Weiter sagte er, Kampfflugzeuge patrouillierten in der Nähe des internationalen Flughafens von Beirut. „Wir geben im Voraus bekannt: Wir werden feindlichen Flügen mit Waffen nicht erlauben, zu landen“, sagte er. Krieg in Nahost – News vom 27. September: Libanon meldet zwei Tote und 76 verletzte bei israelischem Angriff auf Beirut 21.26 Uhr: Bei dem israelischen Angriff auf südliche Vororte der libanesischen Hauptstadt Beirut sind nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums mindestens zwei Menschen getötet worden. 76 weitere seien bei den „aufeinanderfolgenden feindlichen Angriffen Israels“ verletzt worden, erklärte die Behörde am Freitag. Allerdings handle es sich um eine vorläufige Bilanz, hieß es weiter. Rettungskräfte seien nach wie vor dabei, in den Trümmern nach weiteren Überlebenden zu suchen. Israel hatte am Freitag das Hauptquartier der Hisbollah-Miliz im Beirut angegriffen. Israelischen Medienberichten zufolge galt der Angriff dem Anführer der Miliz, Hassan Nasrallah. Aus Kreisen der Hisbollah hieß es wenig später, dieser sei „wohlauf“. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, feindliche Kampfjets hätten „eine Serie von Angriffen im Bereich der südlichen Vororte von Beirut geflogen“. Journalisten der Nachrichtenagentur AFP hörten heftige Explosionen in der Hauptstadt und wenig später die Sirenen von Rettungsfahrzeugen. Eine Serie von Luftangriffen traf am Freitagabend die libanesische Hauptstadt Beirut. © AFP | – Nach Angaben einer der Hisbollah nahestehenden Quelle wurden sechs Häuser im Süden Beiruts komplett zerstört. Der Hisbollah-Fernsehsender Al-Manar berichtete von großen Kratern an mehreren Stellen. Der libanesische Regierungschef Nadschib Mikati erklärte, die neue israelische Aggression zeige, dass dem Land „die internationalen Bemühungen und Forderungen nach einem Waffenstillstand egal sind“. In einer Erklärung seines Büros rief er die internationale Gemeinschaft dazu auf, den „völkermörderischen Krieg“ zu stoppen, den Israel gegen den Libanon führe. Israelische Armee greift Hisbollah-Hauptquartier bei Beirut an 17.43 Uhr: Israels Armee hat nach eigenen Angaben in einem Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut das Hauptquartier der schiitischen Hisbollah-Miliz angegriffen. Es habe sich unter einem Wohngebäude befunden, teilte der israelische Militärsprecher Daniel Hagari mit. „Feindliche Kampfjets haben eine Serie von Angriffen im Bereich der südlichen Vororte von Beirut geflogen“, meldete die libanesische Nachrichtenagentur NNA dazu. Journalisten der Nachrichtenagentur AFP hörten starke Explosionen in der libanesischen Hauptstadt und wenig später die Sirenen von Rettungsfahrzeugen. Netanjahu droht Iran mit hartem Gegenschlag bei Attacke 16.21 Uhr: Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu drohte dem Iran: „Ich habe eine Botschaft an die Tyrannen in Teheran: Wenn ihr uns angreift, werden wir euch angreifen“. Netanjahu weiter vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York. „Es gibt keinen Ort im Iran, den der lange Arm Israels nicht erreichen kann. Und das gilt für den gesamten Nahen Osten.“ Aus Protest gegen Israel haben zu Beginn der Rede Vertreter zahlreicher Länder den Saal verlassen. Zu Beginn der Ansprache erklang aber auch lauter Applaus, sodass der Vorsitz zur Ordnung aufrief. Ein Verletzter bei Raketenangriff auf Israel nahe See Genezareth 13.06 Uhr: Die libanesische Hisbollah-Miliz hat die israelische Stadt Tiberias und andere Ortschaften am See Genezareth mit Raketen beschossen. Von den insgesamt zehn Geschossen seien die meisten abgefangen worden, teilte die israelische Armee mit. Ein Mann sei durch herabfallende Raketentrümmer leicht verletzt worden. Die Hisbollah bestätigte den Angriff. Nach Angaben der israelischen Armee wurden zudem bei dem Grenzort Rosch Hanikra am Mittelmeer vier aus dem Libanon anfliegende Drohnen abgeschossen. Zuvor war schon die Hafenstadt Haifa mit Raketen angegriffen worden. Die Luftwaffe habe die Abschussrampe dieser Raketen und Dutzende weitere Hisbollah-Ziele angegriffen. Israel meldet neue Angriffe mit Drohnen und Raketen aus dem Libanon 10.14 Uhr: Israel ist nach Armeeangaben am Freitag mit mehreren Raketen und Drohnen aus dem Libanon angegriffen worden. Vier Drohnen seien in der Region Rosch Hanikra nahe der libanesischen Grenze abgefangen worden, teilte das israelische Militär mit. Zudem seien mehrere Raketen aus dem Nachbarland abgefeuert worden, von denen einige abgefangen worden seien. Die libanesische Hisbollah-Miliz erklärte, sie habe mehrere Raketen auf die nordisraelische Stadt Tiberias abgefeuert. Sie bezeichnete die Attacken als Reaktion auf die israelischen Angriffe auf libanesische Städte und Zivilisten. Außenminister: Iran bleibt im Falle eines Kriegs nicht gleichgültig 10.06 Uhr: Der Iran wird nach Worten von Außenminister Abbas Araghchi im Falle eines umfassenden Krieges im Libanon nicht gleichgültig bleiben. Das sagte Araghchi nach Angaben seines Ministeriums bei einem Treffen von Außenministern in New York. Er forderte zudem Waffen- und Handelsanktionen gegen Israel. Der internationalen Gemeinschaft warf Araghchi Unvermögen und Scheitern mit Blick auf eine mögliche Waffenruhe vor. Irans Staatsmacht gilt als wichtigster Unterstützer der schiitischen Hisbollah im Libanon. Dass Teheran ihr im Falle eines Krieges zur Hilfe eilt, sehen Beobachter als unwahrscheinlich an. Irans neue Regierung unter Präsident Massud Peseschkian hat mit einer schweren Wirtschaftskrise zu kämpfen und ist um eine Wiederannäherung mit dem Westen bemüht. Israel meldet Raketenangriff auf Haifa 9.14 Uhr: Israel ist nach Angaben der Armee am Morgen mit zehn Raketen aus dem Libanon angegriffen worden. Im Himmel über Haifa, der wichtigsten Hafenstadt des Landes, war der Rauch von Explosionen zu sehen. Die Armee teilte mit, einige der Geschosse, seien abgeschossen, andere in unbebautem Gelände niedergegangen. Über mögliche Opfer wurde nichts mitgeteilt. Die Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon teilte mit, sie haben die Region Haifa mit Raketen des Typs Fadi 1 angegriffen. Das israelische Luftabwehrsystem Iron Dome feuert, um Raketen abzufangen, die aus dem Libanon auf Haifa abgefeuert wurden. © DPA Images | Maya Alleruzzo Baerbock wirbt eindringlich für Waffenstillstand in Nahost 2.45 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hat Israel und die libanesische Hisbollah-Miliz aufgerufen, dem Vorschlag für einen sofortigen 21-tägigen Waffenstillstand zuzustimmen. „Eine umfassende regionale Eskalation würde niemandem dauerhafte Sicherheit bringen“, warnte die Grünen-Politikerin bei der UN-Generaldebatte in New York. Baerbock fordert eine 21-tägige Waffenruhe. Doch die stößt bislang auf Ablehnung © DPA Images | Michael Kappeler Obwohl der „Mangel an Fortschritt manchmal frustrierend und schmerzhaft“ sei, gebe sie die Suche nach einer politischen Vision für ein friedliches Zusammenleben von Israelis und Palästinensern in zwei Staaten nicht auf, betonte Baerbock. „Für mich ist Resignation einfach keine Option. Denn das würde bedeuten, dass das Drehbuch des Terrorismus und Extremismus die Oberhand gewinnt.“ Israel greift Grenzgebiet zwischen Libanon und Syrien an 13.45 Uhr: Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben mehrere Ziele im Grenzgebiet zwischen dem Libanon und Syrien angegriffen. Demnach soll es sich um Infrastruktur gehandelt haben, die von der Hisbollah-Miliz genutzt werde. Die Hisbollah nutze die Routen, um W