VW-Chef verteidigt Sparkurs inmitten Autokrise
Unmut bei Betriebsversammlung in Wolfsburg
Mehr als 20.000 Mitarbeiter von Volkswagen äußerten auf einer Betriebsversammlung in Wolfsburg ihren Unmut über den geplanten Sparkurs des Konzerns. Während Betriebsratschefin Daniela Cavallo und Arbeitsminister Hubertus Heil Applaus erhielten, wurde Konzernchef Oliver Blume mit „Buh“-Rufen empfangen. Blume verteidigte die geplanten Einschnitte, während Cavallo den Vorstand aufforderte, von seinen Maximalforderungen abzurücken, um einen Kompromiss zu ermöglichen.
Arbeitsminister Heil fordert Sicherung der VW-Standorte
Arbeitsminister Hubertus Heil, eingeladen von Cavallo als Gastredner, betonte die Notwendigkeit, die VW-Standorte in Deutschland gemeinsam zu sichern. Er machte deutlich, dass betriebsbedingte Kündigungen keine Option sein dürfen. Der SPD-Politiker, dessen Wahlkreis direkt neben Wolfsburg liegt, äußerte klare Erwartungen bezüglich des Streits um Lohnkürzungen, Werkschließungen und Entlassungen.
IG Metall und Betriebsrat fordern Zukunftskonzept
Die IG Metall und der Betriebsrat von Volkswagen fordern ein Zukunftskonzept für alle Standorte des Konzerns, das Werksschließungen und Massenentlassungen ausschließt. Blume verteidigte den harten Sparkurs des Unternehmens, betonte die Ernsthaftigkeit der aktuellen Situation und die Notwendigkeit, die Kostenstruktur zu ändern, um die Zukunft von Volkswagen zu sichern.
Weiterhin Unzufriedenheit und Forderungen
Die Mitarbeiter zeigten während der Betriebsversammlung ihre Unzufriedenheit, indem sie Blume mit Buhrufen empfingen und während seiner Rede immer wieder unterbrachen. Transparente und Sprechchöre forderten Antworten und Kompromisse seitens des Managements. Cavallo betonte die Notwendigkeit von Zugeständnissen seitens des Unternehmens, um zu einer Einigung zu gelangen.
Als persönliche Note erzählte ein langjähriger VW-Mitarbeiter, der anonym bleiben möchte, von seiner eigenen Erfahrung während der Betriebsversammlung. Er beschrieb die Spannung und Unruhe im Saal, als die Mitarbeiter ihre Forderungen und Unzufriedenheit zum Ausdruck brachten. Trotz der hitzigen Stimmung hofft er auf eine baldige Einigung zwischen den Parteien, um die Zukunft der VW-Standorte und die Arbeitsplätze der Mitarbeiter zu sichern.