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Berlin/Brüssel. Die Ukraine sieht sich mit einer bedrohlichen Situation konfrontiert, nachdem US-Präsident Donald Trump gedroht hat, die Militärhilfe für das Land einzustellen. Die Auswirkungen dieser Entscheidung könnten katastrophal sein, da die ukrainische Armee im Kampf gegen russische Angreifer auf diese Unterstützung angewiesen ist. Die Frage, die sich nun stellt, betrifft nicht nur die Ukraine, sondern auch Europa und Russland: Wie lange kann die ukrainische Armee ohne die US-Hilfe durchhalten?

Die Drohung von Trump gegenüber dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj war unmissverständlich und schuf eine Atmosphäre der Unsicherheit. In einem Interview mit dem US-Sender Fox News gab Selenskyj zu verstehen, dass die Ukraine Schwierigkeiten haben würde, ohne die amerikanische Hilfe zu bestehen. Der Sicherheitsexperte Andras Racz von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik in Berlin betonte jedoch, dass die Ukraine vorerst keine akuten Probleme mit den Waffenlieferungen habe.

### Drohende Krise im Sommer

Experten und Militärstrategen warnen jedoch davor, dass sich die Situation im Sommer drastisch verschlechtern könnte. Der ehemalige ukrainische General Ihor Romanenko prophezeite, dass die Ukraine ohne US-Hilfe nur sechs Monate durchhalten könne. Es wird erwartet, dass die Ukraine bereits in den kommenden Monaten mit ernsthaften Problemen an der Front konfrontiert sein wird. Die europäischen Staaten sind bestrebt, diese Lücken zu füllen, und ein Krisengipfel in London unter der Leitung des britischen Premierministers Keir Starmer soll zeigen, wie Europa der Ukraine helfen kann.

### Europa als möglicher Rettungsanker

Eine Analyse des Kieler Instituts für Wirtschaftsforschung und des Bruegel-Instituts in Brüssel zeigt, dass Europa in der Lage sein könnte, der Ukraine zusätzliche Waffen zu liefern, um ihre Kampfkraft aufrechtzuerhalten. Die finanziellen Mittel seien vorhanden, um die USA zu ersetzen, so die Experten. Dennoch fehlen Europa einige wichtige Waffensysteme, die die Ukraine dringend benötigt, darunter Luftabwehr, Raketen und Navigationssysteme.

Ohne die Unterstützung der USA könnte die Ukraine in Zukunft Schwierigkeiten haben, Langstreckenangriffe in der bisherigen Intensität fortzusetzen. Insbesondere das Raketensystem Atacms hat sich als entscheidend für Angriffe auf russische Ziele erwiesen. Ein weiteres Risiko besteht darin, dass die Ukraine den Zugang zum Starlink-Internetdienst von SpaceX verlieren könnte, was das Militär und die Zivilbevölkerung gleichermaßen beeinträchtigen würde.

Die europäischen Staaten arbeiten daran, ihre Rüstungsproduktion zu erhöhen, um die Lücken zu füllen. Selenskyj betonte, dass die ukrainische Waffenproduktion bereits 30 Prozent des Bedarfs des Landes decke. Doch die Zeit drängt, da Russland ebenfalls bald mit Engpässen bei der Waffenversorgung zu kämpfen haben wird.

Insgesamt bleibt die Lage in der Ukraine äußerst brisant, und die Zukunft des Landes hängt maßgeblich von den Entscheidungen und Unterstützungsmaßnahmen der europäischen Staaten ab. Es bleibt abzuwarten, wie sich die geopolitische Situation weiterentwickeln wird und ob die Ukraine in der Lage sein wird, ihre Unabhängigkeit und Sicherheit zu wahren.