Der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke sorgte vor der Landtagswahl für Aufsehen, als er Familienunternehmen attackierte, die sich für Vielfalt und Toleranz engagieren. Diese Aussagen schockierten das neue Führungs-Duo des Textilherstellers Trigema, das von einer Flut an Hassnachrichten berichtete.
Angriff auf Familienunternehmen
Vor den Landtagswahlen in den ostdeutschen Bundesländern sprachen sich 40 große deutsche Unternehmen für mehr Offenheit und Toleranz aus, was Björn Höcke ein Dorn im Auge war. Während einer Veranstaltung in Sömmerda wetterte er gegen die Unternehmen und bezeichnete ihr Engagement als Heuchelei. Er forderte sie auf, sich aus der Politik herauszuhalten und wünschte ihnen wirtschaftliche Turbulenzen.
Trigema im Fokus
Unter den Unternehmen, die sich an der Kampagne beteiligten, war auch der Textilhersteller Trigema aus Burladingen. In einem Podcast äußerten sich Wolfgang Grupp junior und seine Schwester Bonita zu Höckes Angriff. Bonita Grupp zeigte Unverständnis für seine Aussagen und betonte die Bedeutung von Familienunternehmen für die Wirtschaft Thüringens. Wolfgang Grupp junior berichtete von positiven Reaktionen auf das Engagement des Unternehmens, aber auch von Hass-E-Mails, die sie erhielten.
Vielfalt als Stärke
Wolfgang Grupp junior betonte, dass Trigema Vielfalt in der Produktion lebt und Mitarbeiter aus über 30 Nationen beschäftigt. Er sprach sich für schnellere Abschiebungen krimineller Personen aus, betonte aber auch die Bedeutung einer guten Immigration. Nur so könnten Arbeitsplätze erhalten und die Produktion im Land gesichert werden.
Politik und Wirtschaft
Bonita Grupp engagiert sich seit Kurzem für die CDU im Kreistag des Zollernalbkreises, wo Trigema zwei Werke betreibt und die Hälfte der Mitarbeiter beschäftigt. Sie sieht ihr politisches Engagement als Möglichkeit, wirtschaftliche Themen in die regionale Politik einzubringen. Unterstützung erhielt sie dabei von ihrem Bruder Wolfgang Grupp junior, mit dem sie seit Anfang des Jahres das Familienunternehmen leitet.
Fazit
Die Auseinandersetzung zwischen Björn Höcke und Trigema zeigt deutlich die Spannungen zwischen Politik und Wirtschaft auf. Familienunternehmen wie Trigema setzen sich für Vielfalt und Toleranz ein, werden jedoch dafür auch angegriffen. Trotz Hassnachrichten und Kritik stehen sie zu ihren Werten und zeigen, dass Vielfalt eine Stärke ist, die auch in der Wirtschaft wichtig ist.