Die PCK-Raffinerie in Schwedt wird zukünftig länger und mit mehr Rohöl aus Kasachstan versorgt. Laut dem Bundeswirtschaftsministerium wurde ein Folgevertrag mit Rosneft Deutschland in Kasachstan unterzeichnet, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und den Geschäftsbetrieb der PCK Schwedt sowie der Raffinerien Miro und Bayernoil zu sichern.
### Erhöhung der Rohöllieferungen aus Kasachstan
Im vergangenen Jahr lieferte Kasachstan etwa eine Million Tonnen Rohöl an die PCK-Raffinerie. Für das laufende Jahr wurden 1,4 Millionen Tonnen vereinbart. Während des Besuchs von Bundeskanzler Olaf Scholz in Kasachstan wurden Verträge unterzeichnet, die eine Belieferung über das Jahr 2024 hinaus vorsehen. Obwohl die genauen Mengen zunächst nicht bekannt gegeben wurden, ist geplant, die Rohöllieferungen aus Kasachstan langfristig zu sichern.
### Kritik an Vertragsverlängerung
Der Linken-Bundestagsabgeordnete Christian Görke äußerte Kritik an der Vertragsverlängerung, da seiner Meinung nach das Angebot von Kasachstan, zwei Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr zu liefern, nicht ausreichend genutzt wurde. Er betonte, dass der Vertrag nur um ein Jahr verlängert und die Menge nur minimal erhöht wurde. Die Frage, warum die Bundesregierung das kasachische Angebot nicht angenommen hat, bleibt für Görke ein Rätsel.
### Verkaufsverhandlungen mit Rosneft-Töchtern
Die Mehrheit der Anteile der PCK-Raffinerie wird von zwei deutschen Töchtern des russischen Staatskonzerns Rosneft gehalten. Diese stehen seit September 2022 unter Treuhandverwaltung des Bundes. Verkaufsverhandlungen über die Rosneft-Töchter sind im Gange und sollen bis zum Jahresende abgeschlossen sein. Ein potenzieller Gesprächspartner ist laut Insidern Katar. Ein möglicher Eigentümerwechsel könnte Einfluss darauf haben, ob die EU-Kommission die geplante Beihilfe des Bundes für den Ausbau einer Pipeline vom Hafen Rostock nach Schwedt genehmigt.
### Förderung der Energieeffizienz durch neue Lieferverträge
Die PCK-Raffinerie beliefert weite Teile Nordostdeutschlands mit verschiedenen Ölprodukten. Seit der Abkehr Deutschlands von russischem Öl im Jahr 2023 hat die Anlage erfolgreich auf alternative Bezugsquellen umgestellt. Sowohl der erneuerte Liefervertrag mit Kasachstan als auch die geplante Rostock-Pipeline tragen dazu bei, dass die Raffinerie ausgelastet und wirtschaftlich rentabel bleibt.
Die Sicherstellung einer zuverlässigen Rohölversorgung aus Kasachstan und die geplanten Verkaufsverhandlungen mit Rosneft-Töchtern sind wichtige Schritte, um die Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit der PCK-Raffinerie langfristig zu gewährleisten. Die Bundesregierung muss jedoch weiterhin auf eine transparente und nachhaltige Energiepolitik setzen, um die Versorgungssicherheit in Deutschland zu gewährleisten.