Das Porto für Briefe und Pakete wird ab dem Jahr 2025 erneut ansteigen, nachdem die Bundesnetzagentur grünes Licht für Preiserhöhungen gegeben hat. Die Deutsche Post plant, die Kosten für den Versand von Briefen um etwa 10,5 Prozent zu erhöhen, was auch Auswirkungen auf die Preise für DHL-Pakete haben wird.
Nachdem das Briefporto zuletzt 2022 um 4,6 Prozent gestiegen war, steht nun ab 2025 eine weitere Erhöhung bevor. Die genauen Preise für die verschiedenen Briefarten sind noch nicht festgelegt und werden von der Post in einem nächsten Schritt bestimmt. Diese Erhöhung ist auf gestiegene Kosten für den Logistikbetrieb zurückzuführen, da die Post als Universaldienstleister verpflichtet ist, Sendungen in ganz Deutschland zuzustellen, auch an entlegenen Orten, die viel Zeit und Aufwand erfordern.
Die Bundesregierung hat klargestellt, dass das Porto für einen Standardbrief nicht über 1 Euro steigen darf. Derzeit kostet ein Standardbrief im Inlandsversand 85 Cent, während ein Kompaktbrief bis zu 50 Gramm 1 Euro und eine Postkarte 70 Cent kostet. Branchenexperten gehen davon aus, dass der Standardbrief ab 2025 voraussichtlich 95 Cent kosten wird, verglichen mit 55 Cent im Jahr 2012.
Die Postbank kündigte an, bis 2026 fast die Hälfte ihrer Standorte in Berlin und Brandenburg zu schließen, was zu einer Reduzierung des Brief- und Paketgeschäfts führen wird. Die Gewerkschaft Verdi warnt vor negativen Auswirkungen auf die Beschäftigten der Deutschen Post AG und plädiert ebenfalls für höhere Preiserhöhungen, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern.
Die Deutsche Post beabsichtigt, das Briefporto stärker zu erhöhen als von der Bundesnetzagentur genehmigt, da sie die aktuellen Entscheidungen als unzureichend ansieht. Die Post argumentiert, dass das Porto für einen Standardbrief 43 Prozent unter dem europäischen Durchschnitt liegt und dass weitere Anhebungen notwendig sind aufgrund steigender Lohnkosten, sinkender Briefmengen und hoher Investitionsbedarfe.
Die Postgesetzgebung aus dem Jahr 1998 soll angesichts des digitalen Zeitalters und des Rückgangs der Bedeutung von Briefen überarbeitet werden. Die Nachfrage nach Paketen hingegen steigt aufgrund des zunehmenden Online-Handels, was zu einem Anstieg der Paketpreise führen könnte. Die Bundesnetzagentur plant, DHL eine Preiserhöhung von rund 7,2 Prozent für private Paketsendungen zu ermöglichen.
Im Jahr 2023 beförderte DHL in Deutschland etwa 1,7 Milliarden Pakete, ein Anstieg um zwei Drittel im Vergleich zu 2013. Die Zahl der beförderten Briefe sank hingegen um ein Drittel. Diese Trends werden voraussichtlich auch in Zukunft anhalten, da die Menschen vermehrt auf digitale Kommunikation setzen und online einkaufen.
Die Preiserhöhungen für Briefe und Pakete ab 2025 werden die Verbraucher vor neue Herausforderungen stellen, während die Post und andere Logistikunternehmen sich an die veränderten Bedingungen des digitalen Zeitalters anpassen müssen.