Perfekter Tag am Strand: Tipps für einen unvergesslichen Urlaub
Beachpeople, das Solo-Projekt des ehemaligen AnnenMayKantereit-Bassisten Malte Huck, eröffnete am Montagabend seine Europa-Tournee in Berlin. Nach 4,5 Jahren verließ Huck die Band im Alter von 27 Jahren nach einer siebenjährigen Zusammenarbeit. In einem Radio-Interview gestand er, dass die ersten beiden Alben mit AnnenMayKantereit etwas ganz Besonderes für ihn gewesen seien, jedoch dieses Gefühl im Laufe der Zeit verloren gegangen sei. Mit „Beachpeople“ geht Huck nun seinen eigenen Weg, kompromisslos an Gitarre und Mikrofon. Die Kantine am Berghain war bereits ausverkauft.
Autobiografie als Konzeptalbum
Sein Debütalbum „has-been“, das im Februar veröffentlicht wurde, spiegelt Hucks eigene Biografie wider. Beim Konzert spielt er das Album chronologisch durch, da es sich um ein Konzeptalbum handelt. Gemeinsam mit seinen vier Mitstreitern blättert er Kapitel für Kapitel auf und erläutert, welche Lebensphasen in den Songs reflektiert werden. Obwohl diese detaillierte Erklärung nicht immer notwendig ist, zeigen sich die rund 220 neugierigen Zuhörer, darunter sicher viele AnnenMayKantereit-Fans, höflich. Sie stören nicht durch lautes Gespräch an der Bar oder ständiges Aufnehmen mit dem Handy. Die Band ist spürbar nervös, die Tonabmischung nicht perfekt, aber die intime Atmosphäre bleibt davon unberührt. Immerhin legt hier jemand seine Seele offen. Man spürt die Einzigartigkeit dieses Tourauftakts und was er für die Band bedeutet.
Wiedergekommen um zu bleiben
Die Songs handeln von Teenagerwut, der ersten Band und deren Scheitern. Es geht um Ankommen und Weggehen, und am Ende, mit dem Titelsong „Has-Been“, um einen Neuanfang. Ironischerweise bezeichnet ein „Has-Been“ jemanden, der einst berühmt war. Huck möchte diesen Begriff positiv besetzen – es passiert eben, und das ist gut so. Er tauschte die großen Konzerthallen gegen kleine Clubs, weil man manchmal einfach Dinge tun muss, wenn das eigene Leben nicht mehr stimmig ist. Ebenso gehören sieben Sekunden Stille zum Debütalbum, die dem verstorbenen Freund Julian gewidmet sind, ebenfalls Musiker. Während des Schreibens musste Huck oft an ihn und seine Motivation denken, wie er erzählt. Dieses Album ist definitiv nichts für nebenbei. Beachpeople erinnern auf angenehme Weise an eine andere Band und hinterlassen nach gut einer Stunde eine gewisse Melancholie, wie wenn ein sehr schöner Tag am Strand mit der glutroten und immer kleiner werdenden Sonne zu Ende geht.
Sendung: rbb24 Inforadio, 11.03.2025, 07:55 Uhr