Oktoberfest 2024 in München: Bierpreis und Kosten der Maß auf der Wiesn
Berlin. Am 21. September beginnt das 189. Oktoberfest. Der Bierpreis steigt, Zimmer sind knapp. Wie die Wiesn trotzdem zum Erlebnis wird.
Die Wiesn, wie das Oktoberfest in Bayern genannt wird, boomt. 7,2 Millionen Besucher strömten im vergangenen Jahr zum größten Volksfest der Welt auf die Münchner Theresienwiese – so viele wie noch nie. Damit wurde der bisherige Rekord aus dem Jahr 1985 um 200.000 Besucher übertroffen. Allerdings dauerte die Wiesn 2023 wegen des Feiertags am 3. Oktober auch zwei Tage länger. Ob das 189. Oktoberfest in diesem Jahr ähnlich erfolgreich oder sogar noch größer wird, hängt von mehreren Faktoren ab. Nicht zuletzt vom Wetter. Petrus scheint es aber zumindest am ersten Wiesn-Wochenende gut zu meinen. Temperaturen über 20 Grad und weiß-blauer Himmel sind prognostiziert. Besser geht es nicht. Noch bis einschließlich zum 6. Oktober kann dann weiter gefeiert werden. Oans, zwoa, gsuffa! Wiesn-Neulinge und auch erfahrene Besucher sollten aber einiges beachten, um nicht ihr weiß-blaues Wunder zu erleben. In München herrscht zur Oktoberfestzeit praktisch Ausnahmezustand. Die Stadt ist noch voller als sonst, Hotelzimmer Mangelware. Bierpreis, Zimmer, Sicherheit, Öffnungszeiten: Hier sind einige Tipps für ein (fast) ungetrübtes Wiesn-Vergnügen.
Auch dieses Jahr wird ein Ansturm auf das Oktoberfest erwartet.
Wie steht es um den Bierpreis auf dem Oktoberfest 2024? 6,5 Millionen Maß Bier wurden auf der vergangenen Wiesn ausgeschenkt. Der Spitzenwert wurde 2014 mit 7,7 Millionen Maß erreicht. Dass die Besucher tendenziell weniger Bier trinken, hängt sicher auch mit den steigenden Preisen zusammen. Der Bierpreis durchbricht in diesem Jahr in der Spitze erstmals die 15-Euro-Marke. Wie die Stadt München mitteilte, liegt die Preisspanne zwischen 13,60 Euro und 15,30 Euro je Maß Bier. Dies sind 3,87 Prozent mehr als die Preisspanne von 12,60 bis 14,90 Euro auf der Wiesn im vergangenen Jahr. Die Bierpreise werden von den Oktoberfestwirten gemacht, die Stadt prüft sie nur auf ihre Angemessenheit. Der Maßkrug ist jedenfalls nicht im Preis enthalten. Wer ihn mitnimmt, muss mit einer Anzeige rechnen.
Oktoberfest 2024: Der Bierpreis im Überblick
– Armbrustschützen-Festzelt: 14,95 Euro
– Augustiner-Festhalle: 14,10 Euro
– Bräurosl: 15,10 Euro
– Fischer-Vroni: 14,70 Euro
– Hacker-Festzelt: 15,10 Euro
– Hofbräu: 14,95 Euro
– Käfer‘s Wiesn-Schänke: 14,90 Euro
– Löwenbräu-Festzelt: 15 Euro
– Marstall: 15 Euro
– Ochsenbraterei: 14,90 Euro
– Paulaner-Festzelt: 15,10 Euro
– Schottenhamel-Festhalle: 14,95 Euro
– Schützen-Festzelt: 14,90 Euro
– Kufflers Weinzelt: Weißbier-Maß 17,80 Euro
– Festzelt Tradition: 14,75 Euro
– Musikantenzelt 14,20 Euro
– Museumszelt: 13,80 Euro
– Volkssängerzelt: 14,30 Euro
– Ammer: 14,10 Euro
– Familienplatzl: 13,60 Euro
– Feisinger‘s Käs & Weinstub‘n: Weißbier-Maß 16,40 Euro
– Fisch-Bäda: 14,90 Euro
– Glöckle Wirt: 14,90 Euro
– Goldener Hahn: 14,90 Euro
– Haxnbraterei: 14,90 Euro
– Heimer: 14,60 Euro
– Heinz Wurst- und Hühnerbraterei: 14,90 Euro
– Kalbsbraterei: 14,90 Euro
– Münchner Knödelei: 14,90 Euro
– Münchner Stubn: 15,30 Euro
– Poschner: 14,90 Euro
– Vinzenz Murr Metzgerstubn: 14,90 Euro
– Wildstuben: 14,90 Euro
– Wirtshaus im Schichtl: 14,50 Euro
– Zur Bratwurst: 14,40 Euro
Ebenfalls steigen werden die Preise für alkoholfreie Getränke. Der Liter Tafelwasser kostet 10,48 Euro, Limonade 11,67 Euro und Spezi 12,23 Euro im Durchschnitt. Die Steigerungen bei den alkoholfreien Getränken liegen damit zwischen 44 Cent und 58 Cent je Liter.
Oktoberfest 2024: Wie finde ich zur Wiesn-Zeit noch ein Zimmer? Das ist natürlich die Kardinalfrage. Profis haben schon Monate im Voraus ihre Unterkunft gebucht. Doch auch Kurzentschlossene haben durchaus Chancen, etwas Passendes zu finden. Die Wiesn-Zeit bringt es mit sich, dass Hotels in München noch teurer sind als sonst. Die Nachfrage ist schließlich immens. Es empfiehlt sich, das erste und auch das zweite Wiesn-Wochenende („Italiener-Wochenende“!) möglichst zu meiden. Billiger ist erfahrungsgemäß eine Übernachtung von Sonntag auf Montag. Wenn es ein Wochenende sein soll, dann möglichst das letzte, denn auch dann sind die Hotelpreise in der Regel wenigstens etwas günstiger.
Wer über Plattformen wie Wimdu oder Airbnb sucht, kann möglicherweise auch noch eine relativ preiswerte Unterkunft ergattern – und wenn es nur eine Luftmatratze in einer Souterrain-Wohnung am Stadtrand ist. Eine gern genommene Alternative zu Hotelzimmern sind auch Campingplätze in und um München, die oft über einen guten Verkehrsanschluss in die Innenstadt verfügen. Wenn es doch ein Hotelzimmer sein soll, kann man auch ins Umland ausweichen. Orte wie Freising, Dachau, Ebersberg, Erding oder Fürstenfeldbruck sind ans Münchner S-Bahn-Netz angebunden. Selbst das weiter entfernte Rosenheim hat eine gute Anbindung. Mit dem Regionalzug ist man in gut 40 Minuten in der Münchner City. Gleiches gilt auch für Augsburg oder Ingolstadt.
Wie steht es mit der Sicherheit auf der Wiesn? Die Wiesn ist leidgeprüft, wenn es um Gewalt und Terror geht. Bei einem rechtsextremen Anschlag am 26. September 1980 vor einem der Zugänge wurden 13 Menschen getötet und über 200 verletzt. Wie jedes Großereignis hat auch die Wiesn ein gewisses Risiko, ins Visier von Terroristen zu geraten. Die Polizei und die Stadt München haben die maximal mögliche Sicherheit versprochen. „Die Wiesn ist deutschlandweit, wenn nicht weltweit, das sicherste Volksfest“, sagte der Leitende Polizeidirektor Christian Huber. Die Polizei wird mit mehr als 600 Polizisten im Einsatz sein. Dazu kommen von der Stadt 1200 bis 1500 Ordnungskräfte.
Lesen Sie auch: Nach Sylt-Skandal: Kein „L‘amour toujours“ auf Oktoberfest Kreisverwaltungsreferentin Hanna Sammüller-Gradl betont, dass auf dem Volksfest Messer verboten sind, genau wie gefährliche Gegenstände wie Schraubenzieher oder Hämmer. Wer gegen das Verbot verstoße, müsse bis zu 1000 Euro Bußgeld zahlen. Die Stadt setzt erstmals auch Metalldetektoren ein, insgesamt 40 Detektoren sollen bei Stichprobenkontrollen zum Einsatz kommen.
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Reiseplanung: Brückentage 2024 – So holen Sie die meisten freien Urlaubstage heraus Wie sieht es mit den Öffnungszeiten aus? Wer in eines der großen Festzelte möchte, sollte früh aufstehen. Diese öffnen um 10 Uhr und schließen um 23.30 Uhr. Schankschluss ist bereits um 22.30 Uhr. Dann hören die Musikkapellen auf zu spielen und die Bedienungen beginnen bereits mit dem Aufräumen. Am Wochenende und am 3. Oktober geht es schon um 9 Uhr los. Besonders am Wochenende ist der Andrang riesig. Viele Plätze sind bereits seit Monaten reserviert. Wer noch einen Platz ergattern will, sollte am besten noch vor der offiziellen Öffnung am Zelt sein.
Wer länger feiern will, hat zwei Möglichkeiten: Kufflers Weinzelt hat bis 1 Uhr geöffnet, Schankschluss ist um 0.30 Uhr. Die Käfer Wiesn-Schänke ist ebenfalls bis 1 Uhr geöffnet. Die Verkaufsstände öffnen in der Regel zwischen 9 und 10 Uhr und bleiben bis 23.30 Uhr offen, freitags und samstags sowie am 2. Oktober bis 24 Uhr. Brauche ich eine Lederhose oder ein Dirndl auf dem Oktoberfest? Das steht natürlich jedem frei. Doch wer etwas auf sich hält, kommt in Tracht. Auch das Dirndl ist modischen Trends unterworfen. 2023 war beispielsweise das Barbie-Dirndl in Pink schwer in Mode. Grelle Farben sollte die stilsichere Wiesn-Besucherin sonst eher meiden. Klassischer Chic ist dagegen nie ein Fehler. Wer sich unsicher ist, kann sich in den zahlreichen Münchner Trachtengeschäften beraten lassen. Und wer seine Tracht nicht gleich kaufen will, kann sich Lederhosen, Dirndl etc. auch leihen.
tok