Ex-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hat erklärt, dass sie derzeit aus persönlichen Gründen keine Angebote außerhalb Deutschlands annehmen möchte. In einem Interview mit der Schweizer Zeitung „Blick“ sagte die 56-Jährige, dass sie in der Vergangenheit bereits drei Angebote abgelehnt habe, da sie momentan nicht ins Ausland gehen möchte. Sie betonte, dass dies nicht zu ihrer aktuellen Lebenssituation passe und sie die Zeit mit ihrer Familie genieße, die in den letzten 40 Jahren zu kurz gekommen sei.
Die ehemalige Bundestrainerin wurde im vergangenen November aufgrund einer Krankheit von ihrem Amt entbunden, was ihre Zukunftsplanung stark beeinflusst hat. Sie erklärte, dass sie inzwischen bestimmte Dinge nicht mehr tun möchte, die sie vor zehn Jahren vielleicht noch gemacht hätte. Voss-Tecklenburg sagte, dass sie sich nicht mehr zwingend auf eine Rückkehr auf die Trainerbank festlegen möchte. Sie denkt sogar darüber nach, in Zukunft als Beraterin tätig zu sein.
Ein Jahr nach ihrem Zusammenbruch nach der enttäuschenden WM in Australien fühlt sich die ehemalige Bundestrainerin wieder energiegeladen. Sie berichtete von Panikattacken und Momenten, in denen sie nur noch geweint habe und keinen klaren Gedanken fassen konnte. Doch mittlerweile sei die Lebensfreude zurückgekehrt, und sie wolle mit ihrer Geschichte sensibilisieren, dass mentale Erkrankungen genauso ernst genommen werden sollten wie körperliche Erkrankungen.
Die Bedeutung der mentalen Gesundheit im Sport
Voss-Tecklenburgs offene Worte über ihre mentalen Herausforderungen zeigen, wie wichtig es ist, auch im Spitzensport über mentale Gesundheit zu sprechen. Oftmals liegt der Fokus auf körperlichen Verletzungen und Leistungen, während mentale Aspekte vernachlässigt werden. Doch gerade im Leistungssport spielt die mentale Verfassung eine entscheidende Rolle für den Erfolg eines Athleten oder einer Trainerin.
Der Weg zur Selbstreflexion und Veränderung
Die Tatsache, dass Voss-Tecklenburg sich dazu entschieden hat, ihre Karrierepläne zu überdenken und sich auch andere berufliche Möglichkeiten vorstellen kann, zeigt eine beeindruckende Selbstreflexion und den Mut zur Veränderung. Statt sich unter Druck zu setzen, in der ersten Reihe stehen zu müssen, nimmt sie sich die Freiheit, neue Wege zu gehen und auch andere Tätigkeitsfelder in Betracht zu ziehen.
Es ist wichtig, dass prominente Persönlichkeiten wie Voss-Tecklenburg offen über ihre mentalen Gesundheitsprobleme sprechen, um das Bewusstsein für dieses Thema zu schärfen und anderen Menschen zu zeigen, dass es okay ist, Hilfe zu suchen und über seine eigenen Herausforderungen zu sprechen.
Ein neues Kapitel beginnt
Für Martina Voss-Tecklenburg beginnt nun ein neues Kapitel in ihrem Leben, geprägt von Selbstreflexion, Veränderung und der Wiederentdeckung ihrer Lebensfreude. Sie zeigt, dass es nie zu spät ist, neue Wege einzuschlagen und sich auch beruflich neu zu orientieren. Ihre Geschichte kann anderen Menschen Mut machen, ebenfalls den Weg zur Selbstreflexion und Veränderung zu gehen, um ein erfülltes und gesundes Leben zu führen.