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Liefervertrag: PCK-Raffinerie bezieht weiterhin Rohöl aus Kasachstan

Die PCK-Raffinerie in Schwedt (Uckermark) wird auch weiterhin mit kasachischem Rohöl beliefert, wie nach dem Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in der kasachischen Hauptstadt Astana bekannt wurde. Das Bundeswirtschaftsministerium bestätigte, dass in Kasachstan ein Folgevertrag durch Rosneft Deutschland unterzeichnet wurde, um die Versorgungssicherheit für die PCK Schwedt, Miro und Bayernoil zu gewährleisten.

### Höhere Öl-Mengen aus Kasachstan für PCK-Raffinerie

Der Linken-Bundestagsabgeordnete Christian Görke wies darauf hin, dass der Vertrag nur um ein Jahr verlängert wurde und die Menge nur minimal erhöht wurde. Kasachstan habe die Lieferung von zwei Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr angeboten, während für das laufende Jahr 1,4 Millionen Tonnen vereinbart wurden. Trotzdem bleibt unklar, warum die Bundesregierung das Angebot Kasachstans nicht vollständig angenommen hat.

### Kasachstan als wichtiger Öllieferant für Deutschland

Kasachstan ist der drittgrößte Öllieferant Deutschlands nach Norwegen und den USA. Mit einem Anteil von 11,7 Prozent hat das Land den Ausfall russischer Lieferungen an die PCK-Raffinerie teilweise kompensiert. Vor dem Embargo gegen russisches Öl wurde die Raffinerie über die Pipeline „Druschba“ mit russischem Öl versorgt. Seit Anfang 2023 bezieht die Anlage Ölimporte über zwei Pipelines, wobei 70 Prozent aus dem Hafen Rostock stammen und die restlichen 30 Prozent aus dem Hafen Danzig sowie direkt aus Kasachstan geliefert werden.

### Verhandlungen über Rosneft-Töchter und Eigentümerwechsel

Die Mehrheit der Anteile an PCK wird von zwei deutschen Töchtern des russischen Staatskonzerns Rosneft gehalten, die derzeit unter Treuhandverwaltung des Bundes stehen. Verkaufsverhandlungen über die Rosneft-Töchter sollen bis zum Jahresende abgeschlossen sein, wobei Katar ein potenzieller Gesprächspartner ist. Der geplante Eigentümerwechsel könnte Einfluss darauf haben, ob die EU-Kommission die geplante Beihilfe des Bundes für den Ausbau einer Pipeline vom Hafen Rostock nach Schwedt genehmigt.

Die PCK-Raffinerie versorgt weite Teile Nordostdeutschlands mit Heizöl, Benzin, Diesel und anderen wichtigen Produkten. Nach der Abkehr Deutschlands von russischem Öl im Jahr 2023 hat die Anlage erfolgreich auf alternative Bezugsquellen umgestellt. Sowohl der Liefervertrag mit Kasachstan als auch die Rostock-Pipeline tragen dazu bei, dass die Raffinerie ausgelastet und wirtschaftlich bleibt.