Experte enthüllt überraschenden Vorteil der Kombination von Ibuprofen und Paracetamol
Berlin. In Deutschland greifen täglich 1,9 Millionen Menschen zu rezeptfreien Schmerzmitteln wie Paracetamol und Ibuprofen, um Kopf-, Menstruations- oder Muskelschmerzen zu lindern. Diese Medikamente sind kostengünstig und leicht zugänglich, aber auch mit Risiken verbunden. Doch welche Vorteile und Gefahren birgt die Kombination dieser Wirkstoffe? Winfried Meißner, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des Universitätsklinikums Jena, hat die Antworten.
Risiken bei der Einnahme von Paracetamol und Ibuprofen
In Apotheken sind Ibuprofen-Tabletten bis zu 400 Milligramm rezeptfrei erhältlich. Die empfohlene maximale Tagesdosis beträgt eine Tablette alle acht Stunden. Für Paracetamol liegt die Höchstdosis bei 4000 Milligramm pro Tag, mit 1000 Milligramm pro Einnahme. Meißner warnt vor schwerwiegenden Nebenwirkungen, insbesondere bei Personen mit Vorerkrankungen im Magen-Darm-Trakt, Herz-Kreislauf-System, Leber oder Nieren. Ältere Menschen und Patienten, die andere Medikamente einnehmen, sind einem höheren Risiko ausgesetzt.
Experte warnt vor regelmäßigem Schmerzmittelkonsum
Meißner betont, dass regelmäßiger Schmerzmittelkonsum, insbesondere über längere Zeiträume, die Gesundheit gefährden kann. Er empfiehlt, Schmerzmittel nur bei akuten Beschwerden und in minimaler Dosierung einzunehmen, um Organschäden zu vermeiden. Bei vorbeugender Einnahme sollten Patienten vorsichtig sein, da ein Teufelskreis entstehen kann, der zu einer erhöhten Schmerzempfindlichkeit führt.
Vorteile der Kombination von Paracetamol und Ibuprofen
Die Kombination beider Wirkstoffe zeigt laut Meißner eine stärkere und langanhaltende Wirkung gegen Schmerzen als die Einzelsubstanzen. Durch die reduzierte Dosierung der einzelnen Wirkstoffe verringert sich das Risiko von Nebenwirkungen auf verschiedene Organe. Bevor jedoch zu Kombinationspräparaten gegriffen wird, empfiehlt der Experte, mit einem einzelnen Wirkstoff zu beginnen und nur bei Bedarf zu kombinieren.
Expertentipp: Alternativen zu Schmerzmitteln
Meißner rät dazu, zunächst nicht-medikamentöse Methoden wie äußere Anwendungen, Wärme- oder Kältebehandlungen und elektrische Nervenstimulationsgeräte auszuprobieren, bevor zu Schmerzmitteln gegriffen wird. Diese Methoden sind schonend und können genauso effektiv sein wie herkömmliche Medikamente. Der Experte unterstreicht die Bedeutung einer individuellen und bewussten Schmerzbehandlung, um langfristige gesundheitliche Folgen zu vermeiden.