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Hochwasser in Deutschland: Flutenwarnung und Vorbereitungen

Berlin. Ganze Landstriche stehen in Tschechien, Polen und Österreich unter Wasser, nun rollen die Fluten nach Deutschland. Hochwasser-News im Blog.

Das Hochwasser erreicht auch Deutschland: Oder, Neiße und Spree sind bereits über die Ufer getreten
An Teilen der Oder könnte in absehbarer Zeit die höchste Alarmstufe ausgerufen werden
Viele Menschen kamen europaweit bei den Hochwasserereignissen ums Leben Die Hochwasser-Lage in Europa bleibt angespannt: Über 20 Menschen sind in den Fluten in Österreich, Polen, Rumänien und Tschechien ertrunken. Allmählich kommen die Wassermassen auch nach Deutschland. Elbe, Neiße und Spree sind in Brandenburg bereits über die Ufer getreten. Wir halten Sie hier im Blog über die aktuelle Unwetter-Lage auf dem Laufenden. Hochwasser aktuell – die News vom 18. September: Pegelstand der Elbe in Dresden kurz vor nächster Alarmstufe 6.20 Uhr: Die Pegelstände der Elbe in Dresden und Schöna (Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) steigen weiter langsam an. Die Alarmstufe 3 ist in Dresden bislang nicht erreicht worden, wie aus Daten des Landeshochwasserzentrums hervorgeht. Am frühen Mittwochmorgen wurden dort 5,98 Meter gemessen. Damit liegt der Wert knapp vor der Sechs-Meter-Marke, die die dritte Alarmstufe einleitet. Laut der aktuellen Vorhersage soll der Wasserstand aber noch am Morgen den Richtwert erreichen. Alarmstufe 3 bedeutet für die Anwohner, dass bebaute Fläche, überörtliche Straßen und Schienenwege überschwemmt werden können. Bei Stufe 2 werden vor allem land- oder forstwirtschaftlicher Flächen, Gärten und andere Grünflächen geflutet, einzelne Gebäude können aber auch betroffen sein.

Am Pegel Schöna wurde der Richtwert für Stufe 3 bereits überschritten. Am frühen Morgen lag der Wasserstand bei 6,54 Metern. Nach aktuellen Vorhersagen soll der Pegelstand im Laufe des Tages weiter steigen, bevor er in der Nacht auf Donnerstag wieder leicht sinkt. Demnach wird nicht erwartet, dass die höchste Alarmstufe ab sieben Metern erreicht wird. Krisenstäbe stellen sich auf Hochwassergefahr ein 4.32 Uhr: Zum Schutz vor drohendem Hochwasser an der Oder in Brandenburg sind Krisenstäbe in Alarmbereitschaft. Bürger sind im Einsatz, um ihre Häuser vor möglichen Schäden zu bewahren. Doch noch ist die Lage hierzulande ruhig – in den Überschwemmungsgebieten in Polen dagegen hinterließ das Wasser bereits eine Spur der Verwüstung, es gab mehrere Tote. Einwohner von Lebus etwa zehn Kilometer nördlich von Frankfurt (Oder) befüllten am Dienstagabend Sandsäcke. In der direkt am Fluss gelegenen Kleinstadt in Märkisch-Oderland gibt es keinen Deich, der die Häuser vor Hochwasser schützt. Auch in Frankfurt (Oder) können Bürger, die in gefährdeten Bereichen wohnen, Sandsäcke und Kies bekommen. Andere Kommunen entlang der Oder suchen freiwillige Deichläufer, die Hochwasserschutzanlagen kontrollieren. Bei Hochwasser ab Alarmstufe 3 sind sie nach Angaben des Landkreises Märkisch-Oderland auf dem Oderdeich unterwegs, um mögliche Schäden festzustellen. Noch ist die Entwicklung der Wasserstände an der Oder nicht genau vorhersehbar. Das Landesamt für Umwelt spricht auch von Unsicherheiten bei der Prognose. Hochwasser aktuell – die News vom 17. September: Woidke vor Hochwasser – Bereiten uns auf das Schlimmste vor 21.45 Uhr: Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sieht das Land grundsätzlich gerüstet für das drohende Hochwasser. „Wir hoffen das Beste, aber bereiten uns auf das Schlimmste vor“, sagte Woidke bei der Live-Sendung „rbb24 – Ihre Wahl: Der Kandidatencheck“ im RBB-Fernsehen mit den Spitzenkandidaten der Parteien für die Landtagswahl. „Es ist ein gutes Fundament, da sind seit 1997 Milliarden in den Hochwasserschutz investiert worden in Brandenburg.“ Am Sonntag wird in Brandenburg ein neuer Landtag gewählt. In Ratzdorf, wo die Oder Deutschland erreicht, gebe es im Gegensatz zum Hochwasser 1997 inzwischen einen Deich, sagte Woidke. Es gebe Vorkehrungen für Spundwände. Im Jahr 1997 erlebte Ratzdorf eine Hochwasserkatastrophe mit schweren Schäden. „Wir sind im Deichbau gut vorangekommen, wir haben aber noch ein paar Baustellen“, sagte Woidke und nannte Mühlberg an der Elbe. AfD-Fraktionschef und Spitzenkandidat Hans-Christoph Berndt sagte zur Moderatorenfrage zum Klimawandel: „Lassen Sie uns das jetzt mit dem Klimawandel mal vergessen.“ In den vergangenen Jahrhunderten seien viel höhere Pegelstände erreicht worden. Die Deiche müssten in Ordnung gebracht werden. Biber, die Deiche schädigen könnten, müssten „gnadenlos weggetrieben“ werden. Polen meldet weitere Tote 16.48 Uhr: In den polnischen Hochwassergebieten sind nach Polizeiangaben zwei weitere Tote gefunden worden. Es handele sich um zwei Männer, sagte eine Sprecherin der Polizei in Klodzko der Nachrichtenagentur PAP. Die Leiche des einen Mannes sei in einem Auto in dem Dorf Ladek-Zdroj entdeckt worden. Der zweite Tote wurde in Stronie Slaskie im Flussbett der Biala Ladecka gefunden. Damit steigt die Zahl der Toten auf sechs. Am Dienstag war laut PAP von zunächst vier Toten die Rede gewesen. Nachdem in Polen ein Staudamm gebrochen war, wurden dahinterliegende Ortschaften überfluet. Wahllokal in Frankfurt (Oder) verlegt – höchste Alarmstufe möglich 16.13 Uhr: Die Stadt Frankfurt (Oder) bereitet sich auf das bevorstehende Hochwasser mit dem Aufbau von Schutzwänden und Sandsäcken vor. Zwei Wahllokale werden vorsorglich ins Rathaus verlegt. Das kündigte Oberbürgermeister René Wilke (parteilos) nach Beratungen des Krisenstabs an. Am Sonntag, wenn in Brandenburg ein neuer Landtag gewählt wird, soll ihm zufolge nach der bisherigen Prognose Alarmstufe 2 herrschen, ab Montag möglicherweise Stufe 3. Mit Blick auf die Entwicklung des Oder-Hochwassers sagte Wilke: „Es gibt keinen Grund für Panik.“ Frankfurt (Oder) habe Erfahrung mit Hochwasser.

Spundwände zum Hochwasserschutz sollen bis Donnerstagabend installiert sein, mögliche Lücken sollen mit Sandsäcken gefüllt werden, wie Wilke sagte. „Die Vorbereitungen sind angelaufen.“ Es werde auch zu Verkehrseinschränkungen kommen, etwa weil Platz für Schutzmaßnahmen und Einsatzkräfte gebraucht werde. Die Stadtbrücke, die Frankfurt (Oder) mit dem polnischen Slubice verbindet, soll aber weiter nutzbar sein. Laut dem Hochwasser-Fachmann des Landesamtes für Umwelt, Fabian Kahl, ist auch erwartbar, dass für die Oderstadt die Alarmstufe