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Großdemo für Legalisierung von Abtreibungen in Berlin: Tausende erwartet

Berlin – Ein Bündnis aus über 100 Organisationen, Verbänden und Initiativen hat für diesen Samstag ab 13 Uhr zu einer Demo für die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen aufgerufen. Zeitgleich soll eine Demonstration in Karlsruhe stattfinden. In Berlin wurden nach Angaben der Polizei 5000 Menschen angemeldet. Auch einen Gegenprotest soll es geben, hier werden 20 Menschen erwartet. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Der Demozug setzt sich in Bewegung

Die Großdemo, die den Höhepunkt der zivilgesellschaftlichen Kampagne „Abtreibung legalisieren – jetzt!“ bildet, hat bereits zahlreiche Teilnehmer:innen angezogen. Um kurz nach 13 Uhr läuft peppiger Pop, und die Demoleitung bedankt sich bei der noch übersichtlichen Zahl der Menschen, die pünktlich zum Demoauftakt erschienen sind – eine Seltenheit in Berlin.

Drei Generationen für Selbstbestimmung

Doris, Lena und Luna, Großmutter, Mutter und Tochter, sind drei Generationen von Frauen aus Berlin, die heute gekommen sind, um für ihr Recht auf Selbstbestimmung über ihren Körper zu kämpfen. „Das Recht auf Abtreibung ist Kinderschutz“, sagt Lena, während sie mit einem selbstgemachten Banner an der Demonstration teilnimmt.

Die emotionale Verbindung zwischen den drei Frauen zeigt die Bedeutung des Themas und wie es Frauen aller Altersgruppen betrifft. Es ist eine Bewegung, die die Geschichte, Gegenwart und Zukunft von Frauen vereint und sich für ihre Rechte stark macht.

Debatte im Bundestag

Die Demonstration fällt zusammen mit der aktuellen Debatte im Bundestag über die Legalisierung von Abtreibungen. Derzeit sind Abtreibungen laut Paragraf 218 des Strafgesetzbuches rechtswidrig, obwohl sie in den ersten zwölf Wochen straffrei sind, wenn die Frau sich zuvor beraten lässt.

Die Reformvorschläge von Grünen und SPD sehen vor, Abtreibungen bis zur zwölften Woche rechtmäßig zu machen und die Kosten von den Krankenkassen zu übernehmen. Dieser Gesetzesentwurf könnte eines der letzten großen Projekte vor den Neuwahlen im Februar sein, sollte er es bis zur Dritten Lesung schaffen.

Die Forderungen der Demonstranten und der Reformvorschlag im Bundestag verdeutlichen die Dringlichkeit und Bedeutung des Themas für die Gesellschaft und insbesondere für die Rechte und Gesundheit von Frauen. Es ist ein Schritt in Richtung Gleichberechtigung und Selbstbestimmung, der weitreichende Auswirkungen haben könnte.