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Die Sprengung der Versöhnungskirche vor 40 Jahren

Am 22. Januar 1985 ließen die DDR-Behörden die Versöhnungskirche an der Mauer an der Bernauer Straße sprengen, um einen freien Ausblick für die Grenzer zu gewährleisten. Jörg Hildebrandt, Sohn des damaligen Pfarrers, teilt seine Erinnerungen an diesen schicksalhaften Tag.

Persönliche Erinnerungen an den Abriss

Jörg Hildebrandt und seine Frau Regine waren zunächst entschlossen, die Sprengung nicht mitanzusehen, da die Kirche für sie eine persönliche Bedeutung hatte. Doch sie fanden sich zufällig an der Strelitzer Straße wieder und konnten die Sprengung beobachten. Während Regine von einem emotionalen Schock getroffen wurde, verarbeitete Jörg Hildebrandt die Ereignisse auf seine Weise, jedoch spürte auch er tiefe Traurigkeit.

Die Bedeutung der Versöhnungskirche

Die Versöhnungskirche war bereits seit 1961 nicht mehr für religiöse Zwecke genutzt worden und stand zwischen den Grenzmauern, unzugänglich für die Gemeinde. Trotzdem hatten Jörg Hildebrandt und andere Mitglieder Schleichwege, um die Kirche heimlich zu besuchen. Nach dem Mauerfall setzte sich Hildebrandt aktiv für die Erinnerung an die Kirche ein, insbesondere für die Restaurierung der Turmuhr.

Erinnerung an die Vergangenheit

Nach dem Fall der Mauer begannen Bemühungen, an die abgerissene Versöhnungskirche zu erinnern. Jörg Hildebrandt schlug vor, Devotionalien wie die Glocken zurückzuholen und eine Gedenkstätte zu errichten. Trotz der Zerstörung und des Verfalls der Kirche engagierten sich Menschen wie Hildebrandt dafür, die Erinnerung an dieses bedeutende Stück Geschichte lebendig zu halten.

In einem bewegenden Interview reflektiert Jörg Hildebrandt über die Bedeutung der Versöhnungskirche und warnt vor der Trennung von Gemeinschaften durch extremistische Ideologien. Seine persönlichen Erinnerungen an die Kirche und ihre Zerstörung prägten sein Leben und dienen als Mahnung für die Zukunft.

Das Interview mit Stefan Ruwoldt schließt mit einem Dank an Jörg Hildebrandt für seine Offenheit und seine unermüdliche Arbeit, die Erinnerung an die Versöhnungskirche lebendig zu halten.