Erdogan löscht den größten Star der Türkei: ARD-Doku enthüllt die Wahrheit
Der ehemalige türkische Fußballstar Hakan Sükür war einst der Rekordtorschütze in der türkischen Süper Lig und der Nationalmannschaft. Doch heute scheint es, als würde er in seiner Heimat kaum noch existieren. Der einstige Volksheld hat sich mit Präsident Erdogan angelegt und lebt nun im Exil in den USA. In einer ARD-Dokumentation erzählt er seine bewegende Geschichte.
Die ARD-Doku „Hakan Sükür – Fußballheld und Staatsfeind der Türkei“ beleuchtet das Leben des einstigen Fußballstars, der von einem verehrten Volkshelden zu einem vergessenen Mann in der Türkei wurde. Seine Erfolge und Errungenschaften sollen offenbar ausgelöscht werden, auf Anordnung von Präsident Recep Tayyip Erdogan höchstpersönlich. Die Dokumentation zeigt eindrucksvoll, wie sich die Fronten zwischen Sükür und Erdogan verhärtet haben und warum der ehemalige Fußballstar seit neun Jahren im Exil lebt und in seiner Heimat per Haftbefehl gesucht wird.
Ein Fußball-Held wie Maradona und Matthäus – so beschreibt ein türkischer Fan in der ARD-Doku den einstigen Torjäger Hakan Sükür. Trotz seiner großen Erfolge und Beliebtheit hat Sükür in der Türkei heute praktisch keinen Platz mehr. Sogar bei seinem ehemaligen Verein Galatasaray ist sein Name ausgelöscht, seine Mitgliedschaft wurde ihm entzogen. Es ist, als wäre er nie existiert, als wäre er gestorben, wie der Journalist und Türkei-Experte Tobias Schächter feststellt.
Sükürs politisches Engagement führte zu seinem Fall vom Volkshelden zum Staatsfeind. Nach seinem Karriereende schloss er sich der Regierungspartei AKP an und stand Erdogan nahe. Doch als er sich hinter Fethullah Gülen stellte, der sich vom Mitstreiter Erdogans zum Gegenspieler entwickelte, änderte sich alles. Erdogan betrachtet die Gülen-Bewegung als Drahtzieher des gescheiterten Putschversuchs von 2016. Sükür distanzierte sich von Erdogan und der AKP und geriet dadurch ins Visier des Präsidenten.
In der ARD-Dokumentation spricht Sükür offen über die Hölle, die er und seine Familie in der Türkei erlebten. Sie waren Nötigungen und Druck ausgesetzt, die Situation wurde unerträglich. Trotz Angebote aus der Türkei, nach einer öffentlichen Entschuldigung zurückzukehren, entschied sich Sükür dagegen. Er fühlt, dass er sein heutiges Leben nicht verdient habe und dass er die Machenschaften der Regierung aufdecken musste, indem er sich nicht zu ihnen bekannte.
Die Dokumentation zeigt, wie sensibel die Causa Sükür in der Türkei immer noch ist. Selbst die bloße Erwähnung seines Namens während einer Live-Übertragung eines Fußballspiels führte dazu, dass der Kommentator in der Halbzeitpause ausgetauscht wurde. Es scheint, als würde Sükürs Exil in Kalifornien noch auf unbestimmte Zeit weitergehen, trotz des Heimwehs, das er oft verspürt.
Die Geschichte von Hakan Sükür ist nicht nur eine persönliche Tragödie, sondern auch ein Spiegelbild der politischen Verhältnisse in der Türkei. Der einstige Fußballheld wurde zum Staatsfeind, weil er es wagte, sich gegen die Regierung zu positionieren. Sein Schicksal zeigt, wie schnell sich die politische Landschaft ändern kann und wie brutal die Konsequenzen sein können, wenn man sich mit den Mächtigen anlegt.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation um Hakan Sükür weiterentwickeln wird. Wird er jemals in seine Heimat zurückkehren können? Oder wird er für immer im Exil bleiben, ein vergessener Held, der einst das Herz der türkischen Fußballfans eroberte? Die ARD-Dokumentation wirft Licht auf diese Fragen und gibt einen Einblick in das Leben eines Mannes, der zwischen Fußballruhm und politischem Widerstand gefangen ist.