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Bielefeld. Eine Morddrohung gegen DFB-Schiedsrichter Martin Speckner hat keine rechtlichen Konsequenzen. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld gab bekannt, dass die Ermittlungen gegen einen Fan von Arminia Bielefeld eingestellt wurden. Der Grund dafür war die geringe Schuld des Fans und das fehlende öffentliche Interesse.

Der besagte Fan, 22 Jahre alt, hatte nach dem Drittliga-Spiel zwischen dem FC Ingolstadt und Arminia Bielefeld im Frühjahr eine bedrohliche E-Mail an Speckner geschickt. In der E-Mail stand unter anderem: „Wenn wir wegen dir absteigen, wirst du sterben.“ Zusätzlich wurden Drohungen gegen die Familie des 28-jährigen Schiedsrichters ausgesprochen. Die Polizei und Staatsanwaltschaft hatten den Fan kurz nach dem Spiel identifiziert und Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit des bedrohten Schiedsrichters zu gewährleisten.

Speckner leitete das Spiel unauffällig, aber in den Schlusssekunden rückte er ins Rampenlicht. Er ließ fünf Minuten nachspielen, was aus Sicht der Arminen unverständlich lange war. Als die Nachspielzeit um 35 Sekunden überschritten war, erzielte Ingolstadt den Ausgleich zum 1:1. Die Arminen waren verärgert, besonders Trainer Mitch Kniat kritisierte Speckner scharf für seine Entscheidungen.

Nach dem Spiel äußerte Kniat seinen Unmut darüber, dass es bereits zuvor einen ähnlichen Vorfall mit Schiedsrichter Speckner gegeben hatte. Bei einem anderen Spiel hatte der Schiedsrichter ebenfalls fünf Minuten Nachspielzeit angezeigt, was dazu führte, dass Arminia den Ausgleich kassierte. Kniat bemängelte auch die Kommunikation mit Speckner und bezeichnete sein Verhalten als wiederholend.

Trotz des Ärgers seitens Arminia gab es Gründe, die Nachspielzeit zu verlängern. Speckner hat bisher 42 Drittligaspiele geleitet und im August sein Debüt im DFB-Pokal gegeben. Nach der Drohmail erhielt er breite Unterstützung von verschiedenen Seiten, darunter auch vom DFB-Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich, der die Drohungen als inakzeptabel und empörend bezeichnete.

Beleidigungen und Drohungen gegen Schiedsrichter sind laut Fröhlich keine harmlose Angelegenheit, sondern direkte Angriffe auf Menschen. Er betonte, dass Schiedsrichter Teil der Fußballfamilie sind und Respekt verdienen. Das Verhalten des absendenden Fans wurde als inakzeptabel verurteilt.