Dietmar Woidke: Brandenburgs einflussreicher Ministerpräsident
Dietmar Woidke ist ein politisches Schwergewicht in Brandenburg. Als amtierender Ministerpräsident der SPD tritt er bereits zum dritten Mal als Spitzenkandidat bei der Landtagswahl in Brandenburg am 22. September 2024 an.
Sein Weg in die Staatskanzlei begann nach seinem Studium als Diplomagraringenieur. Woidke arbeitete zunächst als Assistent an der Humboldt-Universität in Berlin und wechselte von 1990 bis 1992 zu einem Unternehmen in Bayern. Doch die Liebe zu seiner Heimat Brandenburg zog ihn zurück. Er wurde Landtagsabgeordneter und übernahm 2004 das Amt des Umwelt- und Agrarministers. Nach der Landtagswahl 2009 wurde er zum SPD-Fraktionschef ernannt und im Jahr 2010 zum Innenminister. 2013 wurde er dann von Matthias Platzeck als dessen Nachfolger vorgeschlagen. Die Nachricht, dass er Regierungschef werden sollte, erreichte ihn überraschend auf einem Kreuzfahrtschiff in Norwegen. Seitdem zeigt er großes Engagement für die Weiterentwicklung Brandenburgs.
Ein freudiger Moment in Woidkes Amtszeit war zweifellos die Entscheidung des US-Elektroautobauers Tesla, sich in Brandenburg anzusiedeln. „Natürlich freue ich mich über jede Ansiedlung in Brandenburg, denn diese fällt nicht einfach vom Himmel“, sagt Woidke. „Tesla ist hier sicher die bekannteste.“ Neben Tesla nennt er auch die Ansiedlung der Bahn in Cottbus oder der Bundeswehr in Holzdorf als weitere Beispiele, die zur regionalen Entwicklung beitragen.
Doch es gab auch schmerzliche Momente während seiner Amtszeit. Woidke erinnert sich an die Ermordung von zwei Polizisten und den tragischen Tod von zwei Feuerwehrleuten im Jahr 2017. Diese Ereignisse waren zweifellos die schmerzlichsten Momente seiner Amtszeit.
In seiner Regierungserklärung im November 2014 kündigte Woidke eine Kreisgebietsreform an, die jedoch nach wachsendem Widerstand gestoppt wurde. Rückblickend sagt er, dass sie bereits früher hätte gestoppt werden müssen, um das Vertrauen in die Regierung nicht zu beschädigen. Trotz gelegentlicher Differenzen in seiner Koalition bemüht er sich, diese intern zu lösen und betont die gute Zusammenarbeit mit den Kommunen.
Woidkes Stärken liegen in seiner Fähigkeit, auf die Menschen zuzugehen. Mit Formaten wie dem Bürgerdialog und der Tour „Wo drückt der Schuh?“ zeigt er sich bürgernah und sucht den direkten Kontakt. Die Opposition wirft ihm jedoch „Arroganz der Macht“ vor, was er jedoch gelassen abperlen lässt. In seinem Landtagswahlkampf 2019 zeigte er Durchhaltevermögen, als die SPD zeitweise in Umfragen hinter der AfD lag, letztendlich jedoch stärkste Kraft wurde.
Privat ist Woidke mit seiner Frau Susanne in zweiter Ehe verheiratet und begeisteter Jogger. Musikalisch bevorzugt er Bands wie die Rolling Stones, Led Zeppelin und Nirvana, aber auch gemäßigtere Gruppen wie Oasis und Coldplay. Trotz einer Zweitwohnung in Potsdam-Babelsberg bleibt sein Familienwohnsitz in Forst in der Lausitz.
Durch seine politische Erfahrung, sein Engagement für Brandenburg und seine Bürgernähe hat sich Dietmar Woidke als einflussreicher Ministerpräsident etabliert, der sowohl Erfolge feiern als auch Herausforderungen meistern konnte.