Die 5 aggressivsten Krebsarten: Risikoreduzierung um fast die Hälfte
In der heutigen Medizin können viele Krebsarten hohe Heilungsraten oder zumindest Jahre ohne Beschwerden versprechen. Einige Tumore sind jedoch besonders aggressiv und widerstehen jeder Therapie. Sie wachsen schnell und zeigen sich oft erst, wenn es zu spät ist.
In den letzten Jahren gab es viele positive Entwicklungen im Kampf gegen Krebs, insbesondere in Bezug auf die Heilungs- und Überlebenschancen bei den häufigsten Krebsarten. Wenn ein Tumor frühzeitig entdeckt wird, überleben neun von zehn Frauen mit Brustkrebs und neun von zehn Männern mit Prostatakrebs die kritische Fünf-Jahres-Grenze. Selbst bei Hautkrebs liegt die Genesungsrate bei über 90 Prozent.
Für andere Krebsarten ist die Situation jedoch weniger ermutigend. Sie sind entweder resistent gegen Therapien oder wachsen so schnell, dass sie erst spät erkannt werden. Diese aggressiven Krebsarten haben oft sehr niedrige Überlebensraten. Dennoch gibt es gute Nachrichten: Selbst für diese Tumore lassen sich die Risikofaktoren reduzieren. Mediziner gehen davon aus, dass etwa die Hälfte aller Krebserkrankungen durch einen gesunden Lebensstil vermieden werden könnten.
Subheading: Bauchspeicheldrüsenkrebs – Tumor mit der schlechtesten Prognose
Die Bauchspeicheldrüse spielt eine wichtige Rolle bei der Produktion von Insulin für den Blutzuckerstoffwechsel und Verdauungssäften. Die meisten bösartigen Tumoren entwickeln sich im Gewebe, das Verdauungssäfte produziert.
Im Jahr 2020 erkrankten laut Daten des Robert-Koch-Instituts in Deutschland etwa 20.230 Menschen an Bauchspeicheldrüsenkrebs, mit einer ähnlichen Anzahl von Todesfällen. Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen, und das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei über 70 Jahren.
Bösartige Veränderungen der Bauchspeicheldrüse verursachen oft keine Symptome, was dazu führt, dass der Tumor erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt wird. Risikofaktoren für Bauchspeicheldrüsenkrebs sind Rauchen, Übergewicht und Diabetes Typ 2.
Die Fünf-Jahres-Überlebensrate für Bauchspeicheldrüsenkrebs beträgt laut RKI nur elf Prozent.
Subheading: Leberkrebs – der schmerzfreie Tumor
Leberkrebs entwickelt sich oft aus einer Leberzirrhose, wenn sich Lebergewebe in Bindegewebe umwandelt. Chronische Leberentzündungen wie Hepatitis B oder Fettleberhepatitis können ebenfalls zu einer Krebserkrankung führen.
In den letzten 30 Jahren hat sich die Zahl der Neuerkrankungen von Leberkrebs in Deutschland verdoppelt. Im Jahr 2020 gab es rund 9800 neue Fälle, wobei Männer häufiger betroffen waren als Frauen.
Die ersten Anzeichen für Leberkrebs treten oft erst im fortgeschrittenen Stadium auf, was die Behandlungsmöglichkeiten einschränkt. Die Überlebensrate für Leberkrebs beträgt im Durchschnitt 17 Prozent.
Subheading: Lungenkrebs – bei Frauen auf dem Vormarsch
Lungenkrebs zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen und wird oft erst im fortgeschrittenen Stadium entdeckt. Rauchen und Umweltverschmutzung sind wichtige Risikofaktoren für Lungenkrebs.
Jährlich erkranken in Deutschland über 50.000 Menschen an Lungen- oder Bronchialtumoren. Die Überlebensrate für Lungenkrebs beträgt nur 19-25 Prozent nach fünf Jahren.
Diese aggressiven Krebsarten erfordern eine frühzeitige Erkennung und Prävention durch einen gesunden Lebensstil. Rauchen, Übergewicht und Alkoholkonsum sind wichtige Risikofaktoren, die vermieden werden sollten.
Insgesamt können bis zu 50 Prozent aller Krebserkrankungen durch einen gesunden Lebensstil vermieden werden. Der Europäische Krebs-Kodex bietet zehn Anti-Krebs-Regeln, mit denen das Krebsrisiko um etwa 40 Prozent gesenkt werden kann. Zu den wichtigsten Regeln gehören das Nichtrauchen, die Vermeidung von Übergewicht, regelmäßige Bewegung, eine gesunde Ernährung, der Verzicht auf stark verarbeitete Fleisch- und Wurstwaren, der moderate Alkoholkonsum, der Schutz vor UV-Strahlen, die Vermeidung von krebserregenden Stoffen und die Impfung gegen bestimmte Viren.
Diese Regeln können dazu beitragen, das Risiko für aggressive Krebsarten zu reduzieren und die Überlebenschancen für Betroffene zu verbessern. Es ist wichtig, frühzeitig auf Warnzeichen zu achten und einen gesunden Lebensstil zu pflegen, um das Risiko für Krebserkrankungen zu minimieren.