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Nach der Arbeit, vor dem Abendessen: Der Aperitivo überbrückt den späten Nachmittag bei Negroni, Wein und Häppchen im Gespräch mit Freunden. Eine Auswahl.

Italien ist bekannt für seine kulinarischen Genüsse, von Pizza über Pasta bis hin zum Wein. Doch es gibt noch eine weitere schöne Tradition, die Aperitivo genannt wird. Am späten Nachmittag oder frühen Abend treffen sich die Italiener ohne feste Verabredung in einer Bar, um ein oder zwei Gläser zu trinken, etwas zu knabbern und dann zum eigentlichen Abendessen nach Hause zu gehen. Warum gibt es das nicht auch hier in Deutschland? Das fragt sich Antonio Bragato, der Chef des „Il Calice“ am Walter-Benjamin-Platz in Charlottenburg. Er hat den Aperitivo wieder eingeführt und bietet in seiner Weinbar eine Auswahl an. In Mitte gibt es mit der „Bar Milano“ seit zehn Jahren einen Ort, an dem diese Tradition gepflegt wird.

Mirko Fiorini, Barchef der „Bar Milano“, erinnert sich an den Aperitivo aus seiner Kindheit in Rom und pflegt diese Tradition nun in Berlin. Jeden Tag gibt es bei ihnen Aperitivo, begleitet von einem Negroni oder einem spritzigen Negroni Sbagliato. Dazu werden Knabbereien wie Oliven, Chips, Bruschetta oder Käse und Wurst gereicht. Die Auswahl kann je nach Bar variieren, von einfachen Snacks bis hin zu Austern. In der „Bar Milano“ gibt es täglich frisch zubereitete vegetarische Kleinigkeiten wie Bruschetta, geröstete Tomaten und geröstete Polenta mit Pilzen und Gorgonzola.

Die Aperitivo-Kultur hat auch andere Bars in Berlin erfasst. In Charlottenburg, unweit des Stuttgarter Platzes, wird im „AltoAdige“ Wein und Aperitivo zelebriert. Die Vinoteca Berlin und das Caffein & Vinoin in Schöneberg bieten ebenfalls Aperitivo-Abende an. Im „Sets“ in Charlottenburg kann man an den frühen Donnerstagen und Freitagen eine Vorspeisenplatte mit Wein genießen. In all diesen Bars steht das gesellige Miteinander im Vordergrund, begleitet von gutem Essen, Wein und Cocktails.

Antonio Bragato vom „Il Calice“ legt besonderen Wert auf die Atmosphäre während des Aperitivos. Neben einer Auswahl an offenen Weinen gibt es auch spezielle Snacks wie handgeschnittenen Schinken mit Meerrettich, Parmesan mit Lardo und Pantone mit Mortadella, Burrata und Pistazien. Dazu wird im Hintergrund lässiger Jazz gespielt, der das Gespräch mit Freunden oder anderen Barbesuchern nicht stört.

Der Aperitivo ist also nicht nur eine italienische Tradition, sondern auch in Berlin eine beliebte Art, den Feierabend einzuläuten. Ob Negroni, Wein oder Cocktails, begleitet von kleinen Snacks oder einer Vorspeisenplatte, die Auswahl an Bars, die Aperitivo anbieten, ist vielfältig. Ein Abend in einer dieser Bars verspricht gute Gespräche, gutes Essen und gute Getränke in entspannter Atmosphäre. Wer also Lust auf italienische Leichtigkeit und Genuss hat, sollte sich den Aperitivo in Berlin nicht entgehen lassen.