Thüringer Ministerpräsident fordert mehr Aufmerksamkeit für Ost-Themen
Der neue Vorsitzende der Ost-Ministerpräsidentenkonferenz, Mario Voigt (CDU), setzt sich für eine stärkere Berücksichtigung der Themen des Ostens in der Bundespolitik ein. Er fordert einen Forderungskatalog der ostdeutschen Bundesländer an die neue Bundesregierung. Voigt betonte, dass die Anliegen des Ostens einen zentralen Platz in der Regierungspolitik einnehmen sollten, um den spezifischen Herausforderungen in den östlichen Bundesländern gerecht zu werden.
Demografie und Fachkräftemangel im Fokus
Ein Hauptthema, das Voigt ansprach, ist die demografische Entwicklung in den ostdeutschen Bundesländern. Besonders Sachsen-Anhalt und Thüringen sind von einer alternden Bevölkerung betroffen, was Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung und den Fachkräftemangel hat. Voigt betonte die Notwendigkeit, sowohl Fachkräfte zu gewinnen als auch im Land zu halten, um diesen Herausforderungen zu begegnen.
Neue Ideen zur Bewältigung der Herausforderungen
Um ältere Arbeitnehmer zu ermutigen, weiterhin im Berufsleben aktiv zu sein, schlägt Voigt die Einführung einer „Aktivrente“ vor. Diese würde es Rentnern ermöglichen, bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei dazu zu verdienen, wenn sie weiterhin arbeiten möchten. Diese Idee stammt aus dem Jahr 2023 und findet auch im CDU-Wahlprogramm für die Bundestagswahl im Februar Unterstützung.
Integration von Jugendlichen und internationalen Fachkräften
Voigt betonte auch die Bedeutung der Integration von Jugendlichen ohne Schulabschluss in den Arbeitsmarkt. Er unterstrich, dass es wichtig sei, jedem jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, eine Ausbildung zu absolvieren und einen Arbeitsplatz zu finden. Darüber hinaus hob er die Notwendigkeit hervor, auch auf ausländische Fachkräfte zu setzen, um den Bedarf in verschiedenen Branchen zu decken.
Mario Voigt, der erst seit dem 12. Dezember Ministerpräsident in Thüringen ist, plant für das Frühjahr ein Gesprächsformat mit Arbeitgebervertretern und Gewerkschaften, um über Wachstum und Arbeitsplätze zu diskutieren. Er sieht die Frage der Fachkräfte als zentrales Thema seines Vorsitzes bei der Ost-Ministerpräsidentenkonferenz und betont die Bedeutung von Qualifizierungsmodellen, um Fachkräfte auch in anderen Bereichen einsetzen zu können.