Angriff auf Jugendclub in Senftenberg: Vermummte Täter gesucht
Der Jugendclub „Jamm“ in Senftenberg, Oberspreewald-Lausitz, wurde am vergangenen Wochenende von einer Gruppe vermummter Personen angegriffen, wie die Polizeidirektion Süd am Montag berichtete. Der Vorfall ereignete sich am Samstag, als Clubbesucher gegen 23 Uhr meldeten, dass rund 40 Personen das Gebäude mit Steinen bewarfen, berichtete ein Polizeisprecher dem rbb. Die Polizei reagierte umgehend auf den Notruf und entsandte eine beträchtliche Anzahl von Einsatzkräften, die von Streifenwagen der Bundespolizei unterstützt wurden. Genauere Angaben zur Gesamtzahl der eingesetzten Kräfte wurden auf Anfrage nicht mitgeteilt.
Als die Beamten am Tatort eintrafen, konnten sie weder in unmittelbarer Nähe noch in der Umgebung verdächtige Personen ausfindig machen. Obwohl vor dem Gebäude mehrere Steine gefunden wurden, blieb das Gebäude nach vorläufigen Erkenntnissen unbeschädigt, und es wurde niemand verletzt. Dennoch bestätigten Gespräche mit Clubgästen und unabhängigen Zeugen, dass der Vorfall wie beschrieben stattgefunden habe, erklärte Polizeisprecher Maik Kettlitz. Daher wurden konkrete Ermittlungen durch die Kriminalpolizei in Senftenberg eingeleitet, und der Staatsschutz wurde hinzugezogen, da ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden kann.
15-Jähriger erleidet Armbruch
In einem ähnlichen Vorfall in Berlin-Friedrichshain wurde ein Jugendclub überfallen und ein 15-Jähriger erlitt einen Armbruch, was die zunehmende Gewalt gegen Jugendliche in solchen Einrichtungen verdeutlicht. Diese Vorfälle werfen Fragen nach der Sicherheit und dem Schutz von Jugendlichen in öffentlichen Räumen auf, die dringend angegangen werden müssen.
Vereinsmitglied: Erster Vorfall dieser Art
Ein Mitglied des Vereins „Jamm“ in Senftenberg äußerte sich ebenfalls zum Vorfall und berichtete von verdächtigen Beobachtungen, bevor der Angriff stattfand. Mehrere fremde Autos seien bereits vor dem Angriff in der Nähe des Clubs aufgefallen, und eine Gruppe vermummter Personen sei vom Bahnhof auf sie zugekommen. Die Clubmitglieder flüchteten ins Gebäude und konnten die Tür rechtzeitig schließen, bevor Steine auf Tür und Hauswand flogen. Etwa 15 Gäste befanden sich zum Zeitpunkt des Angriffs im Club, darunter auch jüngere Besucher, die besonders geschockt waren. Das Vereinsmitglied betonte, dass ähnliche Vorfälle in der Vergangenheit nicht erlebt wurden.
Bürgermeister Andreas Pfeiffer (CDU) verurteilte den Angriff scharf und betonte die Bedeutung der Sicherheit in der Stadt, insbesondere nachts. Es ist entscheidend, dass solche Vorfälle ernst genommen werden und Maßnahmen ergriffen werden, um die Sicherheit von Jugendlichen und anderen Clubbesuchern zu gewährleisten.
Der Vorfall in Senftenberg wirft ein Schlaglicht auf die zunehmende Gewalt gegen Jugendliche und die Herausforderungen, mit denen Jugendclubs und öffentliche Einrichtungen konfrontiert sind. Es ist unerlässlich, dass die Behörden und die Gemeinde gemeinsam daran arbeiten, solche Vorfälle zu verhindern und die Sicherheit aller Bürger zu gewährleisten. Die Ermittlungen zur Identifizierung der Täter und zur Klärung des Hintergrunds des Angriffs sind im Gange, und es wird erwartet, dass Gerechtigkeit walten wird.