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Hochwasser in Polen: Dramatische Lage und ein Toter

Die Hochwassersituation in Teilen Polens hat sich bereits dramatisch entwickelt, wobei tragischerweise ein Toter zu beklagen ist. Das Tief Anett hat in Tschechien und Polen zu anhaltendem Regen und Überschwemmungen geführt, während auch in Brandenburg die Gefahr von Hochwasser droht. Hier sind die neuesten Entwicklungen im Liveblog zu verfolgen.

Erste Pegel an der Oder steigen in Brandenburg

Die Pegel an der Oder sind auch an den ersten Messpunkten in Brandenburg angestiegen, befinden sich jedoch bisher noch nicht auf dramatischem Niveau. In Ratzdorf lagen sie am Sonntagmorgen bereits 20 Zentimeter höher als am Samstagmittag, was zwar eine leichte Erhöhung darstellt, aber noch im normalen Bereich liegt. Die Prognosen deuten jedoch darauf hin, dass der Pegel bis zum späten Abend um weitere 40 Zentimeter steigen könnte.
Obwohl es bisher noch ruhig ist, liegen für die Lausitzer Neiße, die Oder, den Abschnitt der Spree bei Spremberg, die Schwarze Elster und die Elbe bereits Hochwasserwarnungen vor. Für die Oder wird Mitte der kommenden Woche die Alarmstufe drei oder sogar vier erwartet.

Dauerregen in Polen und Tschechien – Brandenburg bereitet sich auf mögliches Hochwasser vor

Der anhaltende Regen in den Nachbarländern Polen und Tschechien wird auch in Brandenburg zu steigenden Flüssen führen. Besonders an der Oder, Elbe und Neiße besteht die Gefahr von Hochwasser, jedoch wurde noch kein Alarm ausgelöst.

Toter nach Unwetter in Polen

Infolge der heftigen Unwetter und Starkregen in Polen ist eine Person ertrunken, wie die örtlichen Behörden in Niederschlesien am Sonntag bekannt gaben. In Tschechien werden zudem vier Personen vermisst, wie die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf die dortigen Behörden berichtet.
Das Tief „Anett“ zieht derzeit vor allem über Österreich, Tschechien, Polen und Rumänien hinweg. Tausende Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden, und in Polen sind zehntausende Haushalte ohne Strom. Besonders im Südwesten des Landes hat sich die Lage verschärft, mit Evakuierungen von Ortschaften und überfluteten Wällen und Dämmen. Das polnische Militär wurde zur Hilfe gerufen, um unter anderem mit Hubschraubern Menschen aus gefährdeten Gebäuden zu retten. Auch im Norden zeigen sich erste Auswirkungen: In Krakau musste der öffentliche Nahverkehr zeitweise eingestellt werden, während sich Breslau auf eine Hochwasserwelle in der Oder vorbereitet, die am Dienstag erwartet wird.

Brandenburg hat Hochwasserlagezentrum bereits eingerichtet

Der Umweltminister von Brandenburg, Axel Vogel (Grüne), äußerte sich am Samstagnachmittag zu den Vorbereitungen auf das drohende Hochwasser. Das Hochwasserlagezentrum wurde bereits eingerichtet, Verbindungswege werden überprüft und Baustellen gesichert. Vogel betonte, dass das Hochwasser sich schrittweise aufbauen werde und nicht von jetzt auf gleich eintreten werde. Die Vorbereitungszeit sei gegeben, so der Minister.
Die Zusammenarbeit mit dem Nachbarland Polen verläuft besser als in der Vergangenheit. Vogel geht davon aus, dass in der Nacht von Sonntag auf Montag an der Neiße Hochwasser eintreten könnte, während ab Mittwoch auch in Elbe und Oder damit zu rechnen ist. In der Oder könnte die höchste von vier Warnstufen erreicht werden.