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Pilze sammeln: Tipps für die Suche unter Kiefern, Eichen und Buchen

Pilze sind jetzt besonders gut zu finden, und Pilzfluencer Norman Glatzer teilt seine Tipps, wo man sie am besten findet, wie man sicherstellt, dass man keine Giftpilze sammelt und wie viele man aus dem Wald mitnehmen darf. Er klärt auch einige Mythen auf.

Norman Glatzer, ein Pilzsachverständiger des BUND, betreibt zusammen mit seiner Frau Vanessa Glatzer den YouTube-Kanal „Buschfunkistan“ und verbringt seit vielen Jahren Zeit damit, Pilze zu suchen. Ursprünglich in Berlin und Brandenburg, jetzt im Schwarzwald.

Pilze sind nicht nur lecker, sondern auch faszinierend in ihrer Vielfalt an Farben, Formen, Gerüchen und Geschmacksrichtungen. Es macht einfach Spaß, sie zu suchen und zu entdecken. Für Norman Glatzer geht es nicht immer nur darum, Pilze zum Essen zu sammeln, sondern auch darum, sie zu finden und zu betrachten.

Wann und wo findet man in Brandenburg am besten Pilze? Die Hauptsaison für Pilze ist im Herbst, besonders im September, Oktober und manchmal sogar im November. Die Vielfalt der Pilze ist in Wäldern am größten, insbesondere in Kiefernwäldern, die viele Pilzarten beherbergen. Aber auch Buchen- und Eichenwälder in Brandenburg sind lohnende Orte.

Wie viele Pilze sollte man pro Waldbesuch mitnehmen? Es wird empfohlen, nicht mehr als zwei Kilo pro Person zu sammeln, obwohl weniger auch in Ordnung ist. Beim Pilzesammeln geht es nicht um Wettbewerb, sondern darum, die Pilze auch später verarbeiten zu können.

Die Angst vor Pilzvergiftungen ist immer präsent. Norman Glatzer hatte noch nie mit einer Pilzvergiftung zu tun, betont aber, dass es wichtig ist, nur Pilze zu essen, die man sicher bestimmen kann. Symptome können auch auftreten, wenn man zu alte Pilze sammelt und eine Lebensmittelvergiftung erleidet.

Apps können bei der Pilzbestimmung helfen, aber man sollte sich nicht ausschließlich auf sie verlassen. Es ist ratsam, Pilze immer Merkmal für Merkmal mit einem Bestimmungsbuch zu vergleichen oder sich an Pilzberatungsstellen zu wenden.

Pilze sind nicht nur lecker, sondern auch gesund. Sie enthalten Vitamin D, Beta-Glucane und andere antioxidative Stoffe, die das Immunsystem unterstützen und die Gesundheit fördern können. Es ist jedoch wichtig, Pilze nicht in belasteten Gebieten zu sammeln, da sie Schwermetalle anreichern können.

Es gibt auch halluzinogene Pilze wie den Spitzkegeligen Kahlkopf und den Blauenden Kahlkopf, die jedoch illegal sind und nicht gesammelt werden dürfen. Ihr Konsum birgt auch Gefahren.

Es existieren viele Mythen über Pilze, wie z.B. das Waschen von Pilzen mit Wasser oder das Erwärmen von Pilzen. Norman Glatzer klärt auf, dass viele dieser Mythen nicht zutreffen und gibt nützliche Tipps für das Pilzesammeln.

Der Fuchsbandwurm ist ein Thema, das beim Pilzesammeln berücksichtigt werden sollte, da er über den Kot des Fuchses übertragen wird. Es ist wichtig, keine Pilze in Kotnähe zu sammeln und die Pilze vor dem Verzehr ausreichend zu erhitzen.

Der Einfluss des Klimawandels auf Pilze ist spürbar, da sich die Saison und die Verbreitung bestimmter Pilzarten verändern. Es ist wichtig, diese Veränderungen zu beobachten und anzupassen.

Pilze sind faszinierende Lebewesen, die in der Natur ihr eigenes Reich bilden. Sie sind genetisch näher an Tieren als an Pflanzen, und ihre Vielfalt und Bedeutung für das Ökosystem sind bemerkenswert.

In Brandenburg sind neue Pilzarten wie die Falsche Rotkappe aufgetaucht, die aus dem Baltikum stammen. Es ist wichtig, diese Entwicklungen zu beobachten und zu verstehen, wie sich die Pilzpopulationen verändern.

Das Pilzesammeln ist nicht nur eine beliebte Freizeitbeschäftigung, sondern auch eine Möglichkeit, die Natur zu entdecken und zu schätzen. Es erfordert Wissen, Vorsicht und Respekt vor der Umwelt, um die Vielfalt der Pilze zu schützen und zu genießen.