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Die Berliner Linke plant, den Antisemitismus-Streit nach dem Eklat auf ihrem Landesparteitag zu lösen. Die Landesvorsitzenden Maximilian Schirmer und Franziska Brychcy haben Maßnahmen angekündigt und planen einen Dialog mit jüdischen Gemeinden und von Rassismus betroffenen Gruppen.

In einer Sondersitzung des Landesvorstands betonten Brychcy und Schirmer, dass sie entschieden gegen Antisemitismus sind und eine Politik unterstützen, die Menschen jüdischen Glaubens schützt. Der Landesvorstand hat eine Resolution verabschiedet, die eine klare Grenze zieht und sich gegen die Verherrlichung von Gewalt oder Kriegsverbrechen ausspricht.

Der interne Streit innerhalb der Partei entstand, als prominente Politiker wie Klaus Lederer und Elke Breitenbach die Unterstützung der Hamas in Teilen der Linken kritisierten. Ein Antrag, der den Hamas-Angriff auf Israel verurteilte und von eliminatorischem Antisemitismus sprach, fand auf dem Parteitag keine Mehrheit. Dies führte dazu, dass einige Parteimitglieder den Parteitag aus Protest verließen.

Der ehemalige Fraktionsvorsitzende Udo Wolf trat nach mehr als 30 Jahren Mitgliedschaft aus der Partei aus, da für ihn das Existenzrecht Israels nicht verhandelbar ist. Weitere Parteiaustritte, wie der von Sören Benn, könnten folgen, da auch er die Strategieunfähigkeit der Partei im Umgang mit Antisemitismus kritisierte.

Die neu gewählte Bundesspitze der Partei, Ines Schwerdtner und Jan van Aken, versucht, die Wogen zu glätten. Es bleibt jedoch unklar, ob der Beschluss des Landesvorstands ausreicht, um die internen Konflikte zu lösen. Die Gruppe um Ex-Senator Lederer wird darüber beraten, wie es weitergehen soll, da weitere Parteiaustritte nicht ausgeschlossen sind. Die Zukunft der Berliner Linkspartei steht somit auf dem Spiel.