In Berlin-Kreuzberg wurde am Montag ein mutmaßlicher Linksextremist aus dem Umfeld der verurteilten Leipziger Studentin Lina E. von Fahndern des sächsischen Landeskriminalamtes festgenommen. Der Gesuchte war seit über einem Jahr untergetaucht und wurde europaweit gesucht.
Der Verdächtige soll Mitglied einer kriminellen Vereinigung sein, die Angriffe auf Rechtsextreme verübt haben soll. Er soll sogar in Syrien eine Ausbildung zum Scharfschützen erhalten haben. Die Bundesanwaltschaft bestätigte die Festnahme am Dienstag, nachdem der Mann in Berlin gefasst wurde.
Der Festgenommene, Thomas J., stammt ursprünglich aus Königs Wusterhausen und war seit mehr als einem Jahr per Haftbefehl gesucht. Die Polizei durchsuchte am Dienstagnachmittag eine Wohnung in der Nähe des Kottbusser Tors in Berlin-Kreuzberg im Zusammenhang mit der Festnahme.
Thomas J. soll Mitglied der Gruppe um die mutmaßliche Linksextremistin Lina E. gewesen sein, die bereits im Mai 2023 vom Oberlandesgericht Dresden verurteilt wurde. Lina E. wurde wegen mehrfacher gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung, Urkundenfälschung, Diebstahl und Nötigung zu einer Haftstrafe verurteilt, die noch nicht rechtskräftig ist.
Der Festgenommene, Thomas J., war als Logistiker und Kampfsporttrainer in dem linksradikalen Netzwerk um Lina E. aktiv. Er soll Kampfsporttraining für Gruppenmitglieder und gleichgesinnte Linksextremisten organisiert haben. Die Ermittlungen gegen den 48-Jährigen laufen wegen des Verdachts der Unterstützung einer kriminellen Vereinigung und gefährlicher Körperverletzung.
Es gibt Hinweise darauf, dass Thomas J. an Angriffen auf Rechtsextremisten beteiligt war, die der Gruppe um Lina E. zur Last gelegt werden. Der mutmaßliche Linksextremist war seit mehr als einem Jahr untergetaucht und wurde mit Haftbefehl gesucht.
Nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden soll Thomas J. in Nord-Syrien den „Volksverteidigungseinheiten“ (YPG) beigetreten sein und als Scharfschütze ausgebildet worden sein. Er könnte an Kampfhandlungen gegen den „Islamischen Staat“ (IS) teilgenommen haben. Ein „Schießbuch“ wurde bei einer Hausdurchsuchung in Deutschland gefunden, das dem Festgenommenen zugeordnet wird und Details zum Scharfschützentraining enthält.
Die Untersuchungen gegen Thomas J. laufen weiter, und es wird erwartet, dass er einem Ermittlungsrichter in Karlsruhe vorgeführt wird, um über die Untersuchungshaft zu entscheiden. Die Festnahme des gesuchten Linksextremisten aus dem Umfeld von Lina E. in Berlin-Kreuzberg markiert einen wichtigen Schritt im Kampf gegen extremistische Aktivitäten in Deutschland.