Im Top-Management der 40 großen Unternehmen im Deutschen Aktienindex Dax ist jedes vierte Vorstandsmitglied eine Frau. Laut einer Studie der Allbright Stiftung kann Deutschland jedoch immer noch nicht mit anderen westlichen Industrieländern mithalten. Deutschland liegt mit einem Frauenanteil von 24,7 Prozent an den Vorstandsmitgliedern der Dax-Konzerne zum 1. September hinter Ländern wie Großbritannien, den USA, Frankreich und Schweden. Polen schneidet mit einem Frauenanteil von 18,2 Prozent am schlechtesten ab.
Bei den Aufsichtsräten der DAX-Unternehmen waren vier von zehn Mitgliedern weiblich. Insgesamt stieg der Anteil der Frauen an Vorstandsposten innerhalb eines Jahres um 2,3 Prozentpunkte auf 19,7 Prozent. Dieser Anstieg war jedoch geringer als bei der vorherigen Studie.
Die Geschäftsführer der Allbright Stiftung, Wiebke Ankersen und Christian Berg, betonen, dass in Deutschland viel Zeit mit der Quotendiskussion verloren wurde. Deutsche Unternehmen müssen stärker auf geeignete Maßnahmen setzen, um im internationalen Wettbewerb aufzuholen. Es wird empfohlen, konkrete interne Ziele zur Steigerung des Frauenanteils in Führungspositionen zu setzen und bestehende Strukturen zu überdenken.
Es wird auch darauf hingewiesen, dass es in Deutschland immer noch langsam vorangeht, obwohl mehr als die Hälfte der Studienabsolventen im Bereich Betriebswirtschaftslehre weiblich ist. Die Besetzung von Finanzvorstandsposten mit Frauen könnte jedoch ein positives Zeichen sein, da dies oft ein Sprungbrett für den Vorstandsvorsitz ist. Ein Beispiel dafür ist die Ernennung von Bettina Orlopp zur Vorstandsvorsitzenden der Commerzbank.
Die Allbright Stiftung setzt sich für mehr Frauen und Diversität in Führungspositionen der Wirtschaft ein. Es wird darauf hingewiesen, dass Unternehmen in Deutschland noch viel tun müssen, um die Gleichstellung voranzutreiben und international wettbewerbsfähig zu bleiben.