Der US-amerikanische Elektroautobauer Tesla plant, in einem neuen Vertrag mit dem regionalen Wasserverband eine geringere Menge Wasser zu beziehen und höhere Grenzwerte für zwei Stoffe im Abwasser festzulegen. Die Verbandsversammlung, bestehend aus drei Städten und 13 Gemeinden, hat einstimmig beschlossen, die Entscheidung auf den 4. Dezember zu vertagen. Der Verband gab bekannt, dass der Vertragsentwurf einer eingehenden rechtlichen Prüfung bedarf und von der Kommunalaufsicht des Landkreises Märkisch-Oderland kommentiert werden muss. Die Bürgermeisterin von Strausberg, Elke Stadeler, äußerte sich optimistisch über einen möglichen Kompromiss nach der Abstimmung mit der Kommunalaufsicht.
Der Vertragsentwurf wurde nach Verhandlungen zwischen Tesla und der Wasserverbandsspitze erstellt. Tesla betonte in einem Schreiben an die Vertreter der Verbandsgemeinden, dass die Versorgungssicherheit für das gesamte Verbandsgebiet langfristig gewährleistet sei. Der neue Vertrag sieht eine Reduzierung der Trinkwasserliefermenge um 400.000 Kubikmeter vor, wodurch die maximal verfügbare Menge auf 1,4 Millionen Kubikmeter pro Jahr steigen würde. Tesla plant, einen Großteil des Abwassers in der Fabrik zu recyceln, was zu einer Veränderung der Abwasserqualität in Richtung Sanitärabwasser führt.
Die geplanten Grenzwerte für Stickstoff und Biologischen Sauerstoff im Abwasser sollen angehoben werden, bleiben jedoch unter den zulässigen Werten im Verbandsgebiet. Die Bürgerinitiative gegen Tesla fordert eine stärkere Einbindung der kommunalen Parlamente bei der Entscheidung über wichtige Verträge. Die Verbandskommunen hatten im April die Entscheidung über einen möglichen Stopp der Abwasserentsorgung vertagt, da Tesla laut dem Wasserverband die Abwassergrenzwerte überschreitet.
Trotzdem liegt der Wasserverbrauch von Tesla unter dem Branchendurchschnitt. Das Thema Wasser ist seit dem Bau der Fabrik kontrovers diskutiert, da ein Teil des Werksgeländes in einem Wasserschutzgebiet liegt. Die endgültige Entscheidung über den neuen Wasservertrag wird am 4. Dezember erwartet.