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Stellantis senkt Gewinnprognosen aufgrund US-Marktproblemen

Die Autobranche steckt aktuell in einer schweren Krise, und auch Stellantis ist davon betroffen. Besonders in den USA hat der Konzern mit seinen zahlreichen Marken weniger Autos verkauft als erwartet.

Der Autokonzern Stellantis hat aufgrund der Probleme auf dem nordamerikanischen Markt und der schwachen Branchenlage seine Gewinnerwartungen für dieses Jahr gesenkt. Konzernchef Carlos Tavares rechnet nun nur noch mit einer bereinigten operativen Gewinnmarge von 5,5 bis 7,0 Prozent, wie Stellantis in Amsterdam bekannt gab. Zuvor war eine zweistellige Prozentsatzrendite angepeilt.

Bei dem Vielmarkenkonzern, zu dem unter anderem Opel, Peugeot, Citroën, Fiat, Chrysler, Jeep und Alfa Romeo gehören, hat sich das US-Geschäft in letzter Zeit deutlich verschlechtert. Auf dem nordamerikanischen Markt erzielt der Autobauer normalerweise den Großteil seines Gewinns mit großen SUVs und Pick-ups. Derzeit stehen jedoch zu viele unverkaufte Autos bei den Händlern, was die Verkaufspreise drückt. Bereits die Halbjahresergebnisse hatten Anleger enttäuscht.

Das Aktionsprogramm für Nordamerika macht etwa zwei Drittel der Kürzungen bei der Margenprognose aus. Hinzu kommen schwächer als erwartet ausgefallene Verkäufe in den meisten anderen Regionen. Vor Stellantis haben bereits viele Autokonzerne ihre Gewinnaussichten für das laufende Jahr reduzieren müssen, darunter die deutschen Autobauer Mercedes-Benz, BMW, Porsche und der Volkswagen-Konzern, der bereits zweimal seine Prognose kappen musste.

Auch bei Volkswagen läuft es derzeit nicht rund. Zum zweiten Mal in weniger als drei Monaten musste der Konzern seine Prognose kappen, da nicht so viele Autos verkauft werden wie erhofft. Vor allem bei der Kernmarke VW Pkw läuft es schlechter als erwartet, aber auch die leichten Nutzfahrzeuge und die eigene Zuliefersparte zeigen Schwächen.

Statt eines Anstiegs der Auslieferungen um bis zu 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr rechnet Volkswagen nun nur noch mit rund 9 Millionen verkauften Fahrzeugen. Der bisher angestrebte Umsatzanstieg über die im vergangenen Jahr erzielten 322 Milliarden Euro hinaus ist ebenfalls hinfällig – nun sollen es nur noch 320 Milliarden Euro Umsatz werden.

Die Probleme der Branche sind vielfältig: Viele Autobauer leiden vor allem unter der Schwäche auf dem einstigen Wachstumsmarkt China. VW Pkw hat vergangenes Jahr auf dem wichtigsten Automarkt der Welt die Marktführerschaft verloren, da chinesische Elektroautobauer wie BYD den Deutschen mit günstigen Elektroautos Konkurrenz gemacht haben.

Mercedes-Benz, BMW und Porsche Holding leiden unter der Tatsache, dass wohlhabende Chinesen derzeit mit der Immobilienkrise im Land zu kämpfen haben und daher stärker auf ihr Geld achten. In Europa läuft das Geschäft mit Elektroautos schlecht, obwohl die Autobauer hier viele Milliarden investiert haben.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in der Autobranche weiterentwickelt und wie die einzelnen Unternehmen auf die aktuellen Herausforderungen reagieren werden.

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