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Oscar-Verleihung 2025: Hollywood im Fokus

Berlin. Die Spannung steigt, als die Oscar-Verleihung am Sonntagabend in Los Angeles zum 97. Mal gefeiert wird. Wer wird das Rennen machen in diesem Jahr? Ein Holocaust-Überlebender, eine Sexarbeiterin, ein Transgender-Drogenboss oder eine Papstwahl – die Prognosen sind weit auseinander. Die Show verspricht, so offen wie lange nicht zu sein. Doch die brennendste Frage bleibt: Wird sich Hollywood gegen den neuen Präsidenten Donald Trump positionieren?

Der rote Teppich ist ausgerollt, und Conan O’Brien, der diesmal moderieren wird, liegt publikumswirksam darauf. Wenn die über 9000 Mitglieder der Filmakademie von Hollywood ein politisches Signal setzen wollten, wäre der Gewinner klar: „The Brutalist“, der für zehn Oscars nominiert ist. Ein Monumentalepos wie zu Hollywoods besten Zeiten, das den USA einen Zerrspiegel vorhält. Die Geschichte eines Holocaustüberlebenden, der in den USA ein neues Leben beginnen will, aber auf Hindernisse stößt, kann als Kommentar zu Trumps Migrationspolitik verstanden werden.

Adrien Brody, der bereits einen Golden Globe für „The Brutalist“ erhalten hat, könnte seinen zweiten Oscar als bester Hauptdarsteller gewinnen. Ein Preis für ihn wäre ein klares Statement gegen Trump. Doch auch Sebastian Stan, nominiert für „The Apprentice“, in dem er den jungen Donald Trump spielt, könnte eine Trump-Kritik liefern. Der Film wurde jedoch von Trump selbst angegriffen, was die Academy zur Zurückhaltung veranlassen könnte.

Der große Favorit „Emilia Pérez“ ist ein in Mexiko gedrehter Film über einen Drogenboss, der durch eine Geschlechtsumwandlung ein besserer Mensch wird. Die Hauptrolle spielt die spanische Schauspielerin Karla Sofía Gascón, die als erste Transgender-Schauspielerin für einen Oscar nominiert ist. Doch aufgrund kontroverser Tweets von ihr könnte sie ihre Chancen verloren haben.

Ein möglicher Überraschungssieger könnte „Anora“ sein, ein Drama über eine junge Sexarbeiterin, die sich gegen brutale Eltern zur Wehr setzen muss. Der Film hat in den letzten Wochen wichtige Preise gewonnen und könnte eine unerwartete Wendung in der Oscar-Nacht bringen. Auch der deutsche Regisseur Ed Berger hat mit seinem Film „Konklave“ gute Chancen, jedoch wird er seinen vorherigen Erfolg wohl nicht wiederholen können.

Der deutsche Oscar-Kandidat „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ aus dem Iran könnte ebenfalls für Diskussionen sorgen. Die Wahl des Films war eine politische Entscheidung gegen das Regime im Iran, was einige deutsche Filmemacher kritisierten. Doch die Chancen des Films könnten durch Trumps Politik gegen den Iran sogar steigen.

Die Oscar-Verleihung 2025 verspricht ein politisches, künstlerisches und spannendes Event zu werden. Die Frage bleibt, ob Hollywood sich politisch positionieren wird oder auf Nummer sicher geht. Die Liveübertragung auf Pro7 verspricht eine lange und aufregende Nacht. Die Favoriten für die begehrten Trophäen sind bereits gespannt auf das Ergebnis.