FDP-Chef Christian Lindner hat sich in einem Interview zum aktuellen Zustand seiner Partei geäußert. Er betonte, dass er seine Verantwortung für die FDP anerkennt, aber dennoch als Spitzenkandidat für die Bundestagswahl antreten will. Lindner sagte, er habe die Entscheidung, die Ampel-Koalition zu verlassen, geprüft und stehe weiterhin dazu, dass es richtig war, ohne politischen Wechsel zu gehen.
In Bezug auf das Arbeitspapier seiner Partei, das den möglichen Ausstieg mit militärischen Begriffen beschrieb, bezeichnete Lindner es als stilistisch fragwürdig. Er betonte, dass das Papier nie in politischen Gremien diskutiert wurde und er keine Kenntnis davon hatte. Lindner übernahm die Verantwortung für die FDP, obwohl er das Papier nicht kannte.
Die Entscheidung von Kanzler Olaf Scholz, Lindner als Finanzminister zu entlassen, bevor die FDP aus der Koalition ausscheiden konnte, wurde von Lindner als schmerzhafter Verlust bezeichnet. Der Rücktritt des FDP-Generalsekretärs und des Bundesgeschäftsführers wurde ebenfalls als Fehler in den internen Prozessen und der externen Kommunikation der Partei betrachtet.
Lindner bedauerte die Fehler, betonte jedoch, dass die Motive der FDP rein waren und sind. Trotz der Schwierigkeiten in der Partei und der misslungenen Krisenkommunikation möchte Lindner weiterhin die FDP in die Bundestagswahl führen.
Die Reaktionen auf Lindners Äußerungen waren gemischt. Einige unterstützten seine Entscheidung, während andere Zweifel an seiner Führungsfähigkeit äußerten. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in der FDP weiterentwickeln wird und ob Lindner in seiner Position als Spitzenkandidat bestätigt wird.