Der 16. Hirschrufer-Wettbewerb in Röbel/Müritz steht vor der Tür und verspricht spannende Wettkämpfe zwischen sieben Männern und erstmals auch einer Frau. Diese mutigen Teilnehmer werden am Sonntag in der Feldsteinscheune Bollewick gegeneinander antreten, um Norddeutschlands bester Hirschrufer zu werden. Der Wettbewerb fordert von den Jägern die Fähigkeit, drei spezielle Laute perfekt zu imitieren. Diese Laute umfassen unter anderem Brunftschreie sowie leisere Rufe von älteren Hirschen, die dazu dienen, die Tiere aus der Deckung zu locken.
Die Teilnehmer des Wettbewerbs kommen aus fünf verschiedenen Bundesländern, darunter Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg. Alle acht Wettbewerber sind erfahrene Jäger, die durch ihr Talent im Hirschrufen beeindrucken wollen. Es ist bekannt, dass das Imitieren von Hirschlauten eine effektive Methode ist, um die Tiere anzulocken und sie aus ihrem Versteck zu locken. Dies ist besonders wichtig, um die genaue Zählung der Hirsche zu ermöglichen, da ältere Tiere oft gezielt geschossen werden.
Die „Norddeutschen Hirschrufmeisterschaften“ haben eine lange Tradition und finden bereits zum 16. Mal im Rahmen der Messe „Natur, Wild, Fisch“ statt. Die Veranstaltung, die um 15.00 Uhr beginnt, wird voraussichtlich von etwa 5000 Besuchern besucht werden. Roland Auzinger, Vorsitzender des Jagdverbandes Müritz, der die Messe und den Wettbewerb organisiert, zeigt sich zuversichtlich über die Resonanz und das Interesse der Öffentlichkeit an diesem einzigartigen Ereignis.
Die Kunst des Hirschrufens
Das Hirschrufen ist eine alte Tradition im Jagdwesen und erfordert ein hohes Maß an Geschick und Präzision. Die Jäger müssen in der Lage sein, die Laute der Hirsche so naturgetreu wie möglich nachzuahmen, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Durch das Imitieren von Brunftschreien und anderen spezifischen Lauten können die Jäger die Hirsche dazu bringen, aus ihrer Deckung zu treten und sich zu zeigen. Dies ist entscheidend für die genaue Bestandsaufnahme und das Management der Wildpopulation.
Die Bedeutung des Wettbewerbs
Der Hirschrufer-Wettbewerb ist nicht nur eine unterhaltsame Veranstaltung, sondern hat auch eine wichtige Bedeutung für die Jagdpraxis. Durch den Wettbewerb werden die Fähigkeiten der Jäger im Hirschrufen getestet und verbessert, was wiederum zu einer effektiveren Jagd führen kann. Darüber hinaus bietet der Wettbewerb eine Plattform für den Austausch von Wissen und Erfahrungen zwischen den Jägern aus verschiedenen Regionen Deutschlands.
Die Zukunft des Hirschrufens
Mit dem zunehmenden Interesse an der Jagd und dem Naturschutz gewinnt auch das Hirschrufen als traditionelle Jagdtechnik an Bedeutung. Es ist wichtig, dass diese alte Kunstform erhalten bleibt und weiterentwickelt wird, um die Wildpopulationen zu schützen und zu erhalten. Der Hirschrufer-Wettbewerb trägt dazu bei, das Bewusstsein für die Bedeutung des Hirschrufens zu schärfen und die Tradition am Leben zu erhalten.